Interview mit George Neal von ICHABOD KRANE  

 

MCR: Hallo George, Ichabod Krane könnte der neue Stern am Old School Metal Himmel werden. Aber zuerst einmal, was bedeutet der Bandname überhaupt ?

George Neal: Rick Craig kam vor ein paar Jahren mit der Idee für diesen Bandnamen an. Die Story um Ichabod Crane war etwas an dem er interessiert war.

MCR: Euer erstes Album "Day of Reckoning" ist voll mit US Metal klassichen Stils in der Schnittmenge von Metal Church, Fifth Angel und all den anderen 80er Helden. Ich denke, daß ist die Art von Musik, die ihr spielen müsst, wenn ich mir die History der einzelnen Bandmitglieder anschaue, oder ?

George Neal: Old School Metal ist das, was sich für uns natürlich anfühlt. Wir hatten keine Agenda für dieses Projekt, wir schreiben und spielen nur, was für uns natürlich ist. Es macht keinen Unterschied, um welche Ära es sich handelt. Alles kommt vom Herzen, nicht vom Kopf. Wenn wir ins Studio gegangen wären, mit dem Vorsatz so zu klingen, wie jeder andere heutzutage, wäre es für uns und unsere Fans nicht echt gewesen. Was wir tun, kommt von unseren wahren Wurzeln.

MCR: Würdest du Ichabod Krane als komplett neue Band bezeichnen, oder mehr als Projekt alter Metal Veteranen?

George Neal: Als ich den Anruf von Rick bekam, war es hauptsächlich als Nebenprojekt bezweckt. Tatsächlich kam dabei weit mehr heraus. Wir sind mitten im Songwriting-Prozess zum Nachfolger von "Day of Reckoning". Ich bin immer noch mit Halloween in Vollzeit beschäftigt und werde ein Teil von beiden Bands sein. Jeff Schlinz ist ebenso nach wir vor Teil seiner gegenwärtigen Band Wulfhook.

MCR: Jeff Schlinz besitzt eine außergewöhnliche Stimme. Sein äußerst hoher Gesang bringt eure Musik in die Nähe von Bands wie Judas Priest. Gibt es sonst irgendwelche Einflüsse ?

George Neal:  Jeff's Einflüsse sind Ronnie James Dio, Ray Gillan, Geoff Tate, Bruce Dickinson, Rob Halford, James Rivera von Helstar, Midnight von Crimson Glory, Carl Albert von Vicious Rumors, Tim Ripper Owens, George Lynch, Yngwie Malmsteen, Paul Gilbert

MCR: Du und Rick habt mit Halloween Musikgeschichte geschrieben. Wie ist der momentane Stand bei Halloween?

George Neal: Halloween ist immer noch sehr aktiv. Wir schreiben aktuell neues Material und planen, ein neues Album aufzunehmen. Außerdem bereiten wir uns für die alljährliche Halloween Show hier in Detroit mit dem momentanen Line Up vor.

MCR: Wo wurde "Day of Reckoning" aufgenommen und wer hat produziert ?

George Neal: Aufgenommen wurde in verschiedenen Teilen der Vereinigten Staaten. Die Gitarrenparts wurden in  Atlanta, Georgia aufgenommen, wo Rick wohnt. Die Drumparts wurden in New Jersey aufgenommen, wo Tom wohnt. Jeff und ich haben unsere Parts in der Umgebung von Detroit aufgenommen. Die Produktion des Albums hat eine ganz eigene Geschichte. Jeder hat seine Parts aufgenommen und über das Internet verteilt. Ich habe die Musik zusammengeführt mit Hilfe eines Basic Programms und es Jeff geschickt, wodurch er seine Lyrics schreiben und zur Musik einsingen konnte. Er hat alles dann zurückgeschickt und ich habe die Einzelteile vereint, um zu hören, wie es klingt. Tja, da wir ja quasi eine neue Band sind, gibt es kein großes Budget für Produktion und Technik. Ich habe getan, was ich konnte, um mit einem guten Programm in meinem eigenen Studio arbeiten zu können. Dies war mein erster Auftritt im Produzieren. Ich bin mir sicher, daß Teile des Albums besser geworden wären, wenn wir das entsprechende Budget für die Produktion gehabt hätten. Wir haben entschieden, das Album so herauszubringen, wie es ist und hoffen das Beste. 

MCR: Ich habe über ein Konzert in Michigan gelesen. Ist das eine einmalige Angelegenheit oder kommen bald neue Live Aktivitäten dazu ?

George Neal: Es gibt fortgeschrittene Pläne, in verschiedenen Teilen des Landes zu spielen und würde es natürlich begrüßen, wenn wir die Chance dazu bekämen, auch in Europa aufzutreten.

MCR: Könnte da vielleicht euer Deal mit Pure Steel Records helfen in Übersee aufzutreten, beispielsweise auf Festivals, wie dem Keep it True ? Was meinst du ?

George Neal: Wir hoffen es. Wir sind begeistert, Teil der Pure Steel Familie zu sein und schauen nach vorne, um eventuell auf Festivals in Europa teilnehmen zu können. Ich hatte das Glück mit Halloween Teil auf ein paar von diesen Festivals wie dem Keep it True, Swordbrothers Festival und mehr sein zu können. Und ich glaube, Ichobad Krane würden perfekt dazu passen.

MCR: Zurück zum Album...Gibt es einen Song, der für dich der speziellste ist ? In meinen Augen spiegelt "Unwanted" am meisten wieder, für was Ichobad Krane stehen...

George Neal: Ich kann keinen einzelnen Song herausheben. "Dark Valentine" und "Nostradamus" stechen aber sicherlich etwas heraus.

MCR: Wie oft triffst du dich mit den anderen ? Benutzt ihr immer noch einen Übungsraum um vor Auftritten zu üben und um eventuelle neue Songs zu schreiben ?

George Neal: Das ist das schöne am Internet heutzutage. Wir stehen in täglicher Kommunikation miteinander.

MCR: Und...was kommt dann als nächstes bei Ichabod Krane ?

George Neal: Wir sind schon am schreiben des nächsten Albums und nehmen dann entsprechend auf.

MCR: Wie würdest du die Metal Szene in den Vereinigten Staaten heute bezeichnen ? Meiner Meinung nach wächst die Szene wieder....vor 15 Jahren, denk ich, war die Szene in den Staaten tot...

George Neal: Eigentlich ist es immer noch dasselbe hier. Es gibt hier ein paar sehr gute Bands und wir haben immer noch unsere treuen Fans.

MCR: Ich würde nicht behaupten, daß ihr so eine Art politische Band seid. Welche Themen bevorzugt ihr im Songwriting, oder ist es nicht notwendig, spezielle Aussagen in Lyrics zu treffen ?

George Neal: Jeff hat die Lyrics für "Day of Reckoning" geschrieben. Ich glaube nicht, daß er ein bewußtes Thema im Hinterkopf hatte. Es kommt alles direkt aus seinem Hirn. Wir sollten vielleicht demnächst tiefer in die Sache einsteigen.

MCR: Ihr habt alle massenhaft musikalische Erfahrung vorzuweisen. Ist es einfacher, mit einer neuen Band auf der Bildfläche zu erscheinen, wenn man schon 30 Jahre oder mehr Erfahrung hat ?

George Neal: Dieses spezielle Projekt ging uns leicht von der Hand. Rick hat die Musik für das Album geschrieben. Er und ich haben schon vorher gut zusammengearbeitet und so war die Arbeit musikalisch familiär.

MCR: Benutzt ihr moderne, technische Tools zum Produzieren ? Ich konnte zumindest nichts im Bereich Programmierung oder ähnlich heraushören...

George Neal: Es ist ein sehr grundlegendes Programm. Die Effekte wurden manuell erstellt.

MCR: Was ist der Hauptunterschied im Musikbusiness heutzutage, wenn du in der Zeit zurückschaust ? Es ist einfacher, seine Sachen zu verbreiten mit all den Social Media Seiten etc...

George Neal: Es ist offensichtlich einfacher, seine Musik heute via Internet zu verbreiten. Ich wünschte, wir hätten all das auch schon vor 30 Jahren gehabt. Es hat aber auch seine negativen Seiten. Weltweit mehr Bootlegging, weniger Radio Airplay und weniger Konzertbesuche hier in den Staaten aufgrund von Social Media.

MCR: Ok...lass und das Interview mit speziell an unsere Leser gerichtete Worte von dir beenden.

George Neal: Wir danken allen Fans für ihre Unterstützung. Das ist alles für euch. Verbreitet weiterhein den Namen Ichabod Krane und hoffentlich sehen wir uns bald live vor Ort. Wir sind begeistert mit unserem neuen Projekt Ichabod Krane und sehen zu, daß wir ein paar Shows in Europa buchen werden.

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