Interview mit Sarah Teets von MINDMAZE


MCR: Hi Sarah, du stehst mit MindMaze noch am Anfang deiner Karriere. Stelle dich und deine Band doch kurz mal vor.

Sarah: Nun, MindMaze ist eine vierköpfige Progressive/Power-Metalband aus Ostpennsylvania in den USA. Kürzlich haben wir unser zweites Album „Back From the Edge“ via Inner Wound Recordings herausgebracht.

MCR: In meiner Rezension von „Mask Of Lies“ habe ich deine Stimme mit Pat Benatar verglichen. Welche Sänger/innen beeinflussen deinen Gesangsstil am meisten und welche Bands haben Einfluss auf euren Sound?

Sarah: Pat Benatar ist tatsächlich ein großer Einfluss für mich, und sie ist eine der wenigen Sängerinnen, von denen ich sagen kann, dass sie einen großen Einfluss auf mich hat. Die meisten meiner Einflüsse sind Sänger, die größten Glenn Hughes, Russell Allen und Jorn Lande. Ich tendiere mehr zu bluesigen Hardrocksängern als zu traditionellen Metalsängern. Was den Sound der Band angeht, würde ich sagen, dass unsere größten Einflüsse Iron Maiden, Queensrÿche, Riot, Dream Theater, Savatage und Evergrey sind.

MCR: Außer dem Gesang spielst du auch noch Querflöte, immer noch ein eher ungewöhnliches und selten eingesetztes Instrument, vor allem im Metalbereich. Was hat dich dazu bewegt, es in den Sound der Band zu integrieren?

Sarah: Ich spiele schon ewig Querflöte, seit meinem achten Lebensjahr. Und als wir „Destiny calls“, das eine leichte Folk-Stimmung hat, geschrieben haben, schien es wie eine elegante Textur  zu sein, um sie dem Song hinzuzufügen. Außerdem spiele ich noch Oboe, mal sehen, ob es jemals den Weg in einen unserer späteren Songs findet.

MCR: Für euer zweites Album „Back From the Edge“ konntet ihr unter anderem Jens Johansson als Gastmusiker gewinnen. Wie kam es zu der Zusammenarbeit? Hast du Jens auch persönlich kennengelernt?

Sarah: Alles, was da passierte, war, dass wir ihn einfach gefragt haben, haha. Wir waren nicht sicher, ob er ja sagen würde, aber glücklicherweise tat er es, und das wars. Jens lebt sehr weit weg von uns, also haben wir uns während der Sessions nicht getroffen. Wir kommunizierten nur über E-Mail und Facebook, um alles zu besprechen.

MCR: Seit Oktober ist euer zweites Album draußen. Wie ist die Resonanz bisher ausgefallen?

Sarah: Insgesamt war die Resonanz großartig! Wir bekamen viele positive Rezensionen und Kommentare von unseren Fans. Es wird auch immer negative Rezensionen und Kommentare geben, aber sie waren nicht in der Mehrheit und wir versuchen, solche Kommentare nicht an uns ran zu lassen.

MCR: Die Songs werden hauptsächlich von deinem Bruder Jeff und dir geschrieben. Viele Geschwister streiten sich relativ oft. Wie harmonisch ist eure Zusammenarbeit während des Songwritings?

Sarah: Ob du es glaubst oder nicht, Jeff und ich haben ein ziemlich gutes Arbeitsverhältnis wenn es ums Songwriting geht. Wir haben kleine Meinungsverschiedenheiten über kleine, unwichtige Dinge, aber wir harmonieren richtig gut, wenn es darum geht, Songs zu schreiben. Egal, welche Meinungsverschiedenheiten wir auch immer haben mögen, normalerweise verbessert es das Endergebnis sogar.

MCR: Die meisten Lyrics stammen von dir. Woher nimmst du die Inspiration für deine Texte?

Sarah: Das kommt darauf an. Manchmal schreibe ich Songs über spezifische Geschichten oder Dinge, die ich nicht selber kreiert habe. Zum Beispiel die Texte zu den beiden Epen „Dark city: dreaming this life“ und „The machine stops“ handeln von einem Film bzw. einer Kurzgeschichte, die ich nicht entwickelt habe. Meistens schreibe ich allerdings über persönliche Erfahrungen und Lebenskämpfe. Ich finde es einfacher, Gefühle zu vermitteln, wenn ich über persönliche Erfahrungen singe.

MCR: Du hast vorhin unter Anderem Savatage als Einfluss genannt. An deinem fünften Geburtstag starb Savatage-Gitarrist Criss Oliva bei einem Unfall. In wieweit hat dieses Ereignis dein Leben und deinen Wunsch Musik zu machen beeinflusst? Welche Bedeutung hat dieses Ereignis heutzutage für dich?

Sarah: Nun, um ehrlich zu sein, ich bin nicht mit Savatage aufgewachsen und bis vor zehn Jahren wusste ich nicht einmal, wer Criss Oliva überhaupt war. Aber ich muss gestehen, dass es schwieriger wurde, meinen Geburtstag zu genießen, nachdem es mir bewusst wurde. Criss war ein großartiger Musiker und ich liebe Savatage, deswegen ist es schwer für mich an seinem Todestag ausgelassen zu feiern.

MCR: Als freischaffender Musiker kann man heutzutage eher selten über die Runden kommen, so dass man oft noch einen „richtigen“ Job braucht. Wie schaffst du es Job und Musik, vor allem Konzerte, unter einen Hut zu kriegen?

Sarah: Es ist manchmal nicht einfach. In meinem Job arbeitet man normalerweise am Wochenende, somit ist es sicherlich eine Herausforderung Konzerttermine zu finden. Aber meistens krieg ich es irgendwie hin, ich bin allerdings die meiste Zeit ausgelastet.

MCR: Ist MindMaze deine erste Band oder hast du vorher schon Erfahrungen sammeln können?

Sarah: Im Prinzip schon, aber irgendwie auch nicht. Bevor wir unsere Alben eingespielt hatten, hieß MindMaze noch Necromance, gegründet in 2004 von Jeff und mir, als wir noch jünger waren. Wir haben einige Konzerte gespielt und sind als Band gewachsen, und als die Zeit reif war, ein  Album aufzunehmen, kamen wir überein, dass es besser wäre, den Bandnamen zu ändern. Der alte Name passte nicht mehr zur Musik, die wir spielten und außerdem wollten wir nochmal neustarten. Im Prinzip war es dieselbe Band nur mit einem anderen Namen, also ist MindMaze meine erste Band.

MCR: Wie kamt ihr auf den Bandnamen? Hat er eine besondere Bedeutung?

Sarah: Um ehrlich zu sein, haben wir nur ein Brainstorming gemacht, dabei ist der Name MindMaze herausgekommen, und wir dachten, dass es cool klang. Ein bisschen wurde es durch das Microsoft Encharta Spiel inspiriert, aber wir haben es nicht einfach nur von dort übernommen. Wir sind nur zufällig darauf gestoßen und dachten, dass es gut klingt.

MCR: Ihr habt bisher nur in Amerika Konzerte gegeben. Können sich eure europäischen Fans auch bald über Konzerte von euch freuen?

Sarah: Wir versuchen auf jeden Fall 2016 nach Europa zu kommen. Möglicherweise werden es nur ein oder zwei Shows, aber wir wollen dort auf jeden Fall irgendwann spielen. Wir haben viele Fans in Europa, also würde ich sagen, dort zu spielen ist eine unserer Prioritäten.

MCR: Abschließend noch eine Frage, die nichts mit eurer Musik zu tun hat. Du kommst ja aus Pennsylvania. In Deutschland ist dieser Bundesstaat und vor allem die kleine Stadt Punxsutawney durch den Film „…und täglich grüßt das Murmeltier“ berühmt geworden. Warst du schon mal zum Murmeltiertag in Punxsutawney?

Sarah: Nein, bislang war ich noch nie dort. Pennsylvania ist ein sehr großer Staat und diese Stadt ist vier Autostunden von mir entfernt.

MCR: Vielen Dank für das interessante Interview und weiterhin viel Erfolg mit deiner Band.

Sarah: Vielen Dank!

Autor für Monkey Castle:  David Kerber                    

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