OHRENFEINDT & 21 Octayne
Location: Hamburg, Grünspan
am 26.12.2014
Zweiter Weihnachtsfeiertag 2014. Es ist kalt. Vor dem Hamburger Grünspan stehen schon eine Stunde vor dem Einlass die ersten Fans. Die Kietzrocker Ohrenfeindt laden ein zum Heimspiel. Und zur Verstärkung gibt’s heute 21 Octayne. Pünktlich 19:00 Uhr geht’s rein. Das Grünspan füllt sich so langsam, so dass kurz vor acht so ca. 500/600 Fans anwesend sind, die das Weihnachtsfest rockig ausklingen zu lassen wollen.
Nach einer kurzen Anmoderation kamen 21 Octayne auf die Bühne. Die Band wird als “deutsche Allstar Group” gehandelt. immerhin spielen die Mitglieder in diversen anderen namhaften Bands, wie Axxis oder Luca Turilli’s Rhapsody. Obwohl bereits 2010 gegründet, erschien das erste Album “Into The Open” erst 2014. Und dieses Album kann die Band heute komplett präsentieren, dank einer Stunde Spielzeit. Erdiger bodenständiger Rock, kraftvolle Balladen, groovende Gitarren, Pop-Elemente. Die Musiker lassen sich in keine Schublade drängen. So muss Rock’n Roll im 21. Jahrhundert klingen, meinen die Musiker und meinen auch die Fans vor der Bühne. In den ersten Reihen sind auch viele 21O-T-Shirts zu entdecken. Genau der richtige Anheizer für diesen Abend.
Einige Jahre mehr hat der Headliner des Abends auf dem Buckel. Ohrenfeindt wurden bereits 1994 gegründet und spielten seit dem in wechselnden Besetzungen ihren unverwechselbaren an AC/DC oder auch Rose Tattoo. erinnernden Rock’n’Roll. Einzige Konstante ist Basser und Sänger Chris Laut. In dieser Zeit wurden sechs Studioalben eingespielt. Viel wichtiger sind aber wohl die Live-Aktivitäten. Sie tourten kreuz und quer durch Deutschland und bauten sich so eine treue Fan-Gemeinde auf. Zu meiner Schande muss ich sagen, dass dies mein erstes Konzert der Band ist, obwohl ich diverse CD’s der Kiezrocker mein eigen nenne. Gagen 21:30 Uhr beginnt die mehr als zweistündige Show. Das Grünspan ist inzwischen sehr gut gefüllt. Man darf nicht vergessen, immerhin ist ist es der zweite Weihnachtsfeiertag. Mit dem Titelsong des aktuellen Albums “Auf die Fresse ist umsonst” startet das Trio fulminant in den Abend. Und die Fans singen von der ersten Minute an textsicher mit. Chris führt mit teils charmant witzigen, teils derben teils nachdenklich stimmenden Ansagen durch’s Programm. Der Hitfaktor des Abends wird durch Songs wie “Fluchtwagenfahrer”, “Kalter Kaffee”, “St. Pauli, Du rockst” oder auch “Sie hat ihr Herz an St. Pauli verloren” hochgehalten. Ein Akustikteil in der zweiten Hälfte der Show sorgt für Gänsehautstimmung. Auch das Mundharmonikaspiel von Chris Laut sorgt für aufgestellte Nackenhaare. Und erst nach einem Zugabenteil mit “Rock’n Roll Sexgott” oder “Ohrenfeindt” wird die Band kurz vor Mitternacht von der Bühne gelassen. Ein riesiger Konzertabend ging zu Ende.
Leider hatte ich keine Zeit mehr mich mit beiden Bands am Merch zu treffen. Kurz nach Eins war ich zu Hause und Viertel vor Fünf klingelte schon wieder der Wecker. Der Alltag hatte mich zurück!
Fotos Copyright von Rainer Kerber