AFTER ALL - Rejection Overruled (EP)
Eigentlich müsste eine Band dieses Kalibers bereits viel höheren Status genießen, als es die belgischen Thrasher After All tun. 1988 gegründet hat man mittlerweile acht Alben und etliche EP's veröffentlicht, mit vielen Größen des Business live gespielt (King Diamond, Destruction, Anthrax, Sepultura, Exodus und und und...), sowie an Festivals wie dem Graspop Metal Meeting, Keep It True oder Metal Days teilgenommen. Referenzen, die normalerweise zu einem Status führen sollten, welche eine Band zur Spitze des Genres führen.
Das dies bei After All bis heute nicht der Fall ist, bleibt rätselhaft. Denn die Musik des Quintetts steht den meisten Heroen in nichts nach und ist weit besser, als es bei vielen gehypten Nachwuchs-Thrashern der Fall ist. Aber man gibt nicht auf, und veröffentlicht munter weiter.
So geschehen mit der neuesten EP namens „Rejection Overruled“, welche lediglich auf 300 hand-nummerierten Kopien in Form von 10“ Vinyl (grün) veröffentlicht wird. Man beweist also Geschmack, ebenso wie beim Artwork, welches erneut von Legende Ed Repka (Megadeth, Nuclear Assault) erschaffen wurde.
Zu hören gibt es zwei brandneue Songs („Rejection Overruled“, „None Can Defy“) und eine Neuaufnahme („Land of Sin“ vom 2009er Album Cult of Sin). Der Thrash Metal der Belgier ist recht US lastig und erinnert immer wieder an Bands wie Testament oder Anthrax. Mit Sänger Sammy Peleman, der auch schon das letzte Album eingesungen hat, kann man auch einen Vokalisten zurückgreifen, der sowohl in rauhen, als auch klaren Momenten voll überzeugt. Ähnlich dem ehemaligen Metal Church Sänger Ronnie Munroe, verziert Peleman die Midtempo-Thrashabfahrten auch mit high pitched screams, welche nicht aufgesetzt wirken und gut zu den Songs passen. Einen kleinen negativen Beigeschmack erhält zum Beispiel „Rejection Overruled“ durch unnötig getriggerte Drums.
Ansonsten ist auch bei „None Can Defy“ alles im grünen Bereich. Typisch Metallica-mäßiger Midtempo-Part der Frühzeit, Doppel-Gitarrenleads und starke, meist cleane Vocals lassen die Routine und Klasse von After All durchscheinen. Die Wiederaufbereitung von „Land of Sin“ passt gut zu den neuen Songs. Schleppender heavy Riff-Beginn, sehr groovy...alles wie gehabt. Nur durch die „neuen“ Vocals von Sammy Peleman, wieder inklusive hoher Screams, bekommt der Song eine etwas andere Note, wie zuvor. Ein Gastauftritt hier von Andy LaRocque (King Diamond) wäre mir nicht aufgefallen, wenn es die Label-Info nicht genannt hätte. Der spielt hier aber also anscheinend mit.
Man hat das Gefühl, After All stehen immer so ganz kurz vor der Tür zum Durchbruch, können diese aber nicht durchbrechen. Vielleicht ändert sich dies ja mit dem nächsten Album, welches demnächst ansteht. Diese EP ist zum einen ein ordentlicher Appetizer dafür, zum anderen ein Dankeschön an die Fans und durch die limitierte Anzahl ebenso ein Sammlerobjekt der Zukunft.
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