ALLTHENIKO - Fast and Glorious
Mit Alltheniko haben wir mal eine italienische Band, die nicht in Gewässern von Symphonic Power Metal schippert.
Vielmehr legt das Trio mit seinem bereits dritten Full Length Album eine ordentliche (teilweise Old School) Heavy Metal Kante vor. Wenig bescheiden nennt man das neue Werk „Fast and Glorious“. Und schnell geht’s bereits im Opener „Tank of Death“ zu. Man feuert seine Speed-Riffs etwas unsauber aus den Gitarrenhälsen. Teilweise erinnert mich der Song etwas an Racer X's Street Lethal. Sänger Dave Nightfight (bescheuertes Pseudonym übrigens) zelebriert oft mit High Pitched Screams, ähnelt zwischendurch ab und an sogar Hansi Kürsch von Blind Guardian und biedert sich keinerlei Trends an. Irgendwo zwischen alten Helloween, Gamma Ray und US Metal Bands bedient man eher die Klientel der alten Schule und macht dabei seine Sache mit reichlich Dampf unterm Hintern sehr ordentlich.
Das darauffolgende „Fast and Glorious“ dröhnt noch schneller aus den Boxen. Der Gesang wirkt zudem etwas rauher und man könnte meinen David Wayne und Metal Church wären am Werk.
So geht es munter weiter. Ein Höhepunkt sicherlich das Raven/Exciter-Soundalike „KaiserSteel“. Ungestüme Gitarrenabfahrten von Joe Boneshaker (bescheuertes Pseudonym Teil 2) und teilweise heiseres Gekreische in hohen Lagen messen sich mit Breakdowns der epischen Sorte. Eine ungeheure Power, die da aus den Boxen dröhnt. Schneller, weiter, höher...
Nicht alle Songs glänzen durch Geschwindigkeit, auch langsamer Songss und Midtempo Traditionsmetal sind den Jungs aus Italien nicht fremd. Allerdings können diese nicht ganz so überzeugen, da die gewisse Wildheit und Unbekümmertheit zu Gunsten von Eingängigkeit abhanden kommt („Holy War, Holy Fighters“).
Andererseits macht ein schleppender Song wie „Power to Rebel“ aber auch schon wieder Spaß. Man fühlt sich hier an bessere Zeiten von WASP erinnert, inklusive Blacky Lawless Gedächtnis-Vocals. Und Drummer Luke The Idol (bescheuertstes Pseudonym überhaupt) peitscht seine Gefährten ständig nach vorne.
Richtig killen Alltheniko allerdings mit ihrem wilden, volles Brett fahrenden Speedmetal. Bei einigen der sogenannten „jungen Wilden“, welche die letzten Jahre in der Szene aufgetaucht sind, kann man mittlerweile fast schon Kalkül vorwerfen. Dies ist bei Alltheniko sicherlich nicht der Fall. Hier wurden auch Spielfehler nicht ausgebügelt, um die Authenzität des Sounds zu bewahren. Auch die häufigen Zitate an die NWOBHM vieler Bands in letzter Zeit, fehlen hier glücklicherweise komplett. Auch wenn man mit Saxon's „Power and the Glory“ eine, allerdings verzichtbare, Coverversion aufgenommen hat. Diese hätte wirklich nicht sein müssen.
Den Gesamteindruck schmälert dies aber nicht. Alltheniko lassen gewaltig aufhorchen !!
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