ALTAIR - Descending: A Devilish Comedy
Autor: Kerbinator
Bewertung: 6 / 10
Tracklist:
- Descending
- Path Of Worms
- Limbo
- Seven
- Godless
- Seed Of Violence
- Flame Of Knowledge
- Frozen Graves
- A Lesson Before Ascending
VÖ: 30.06.2017
Label: Sleazy Rider Records
„Das müssen Italiener sein...“, dachte ich mir, als ich das erste Mal das Album „Descending“ von Altair hörte. Bewusst hatte ich mal vorab keinen Blick in die Promo Info des Labels geworfen, um meine musikalische Einschätzungskraft zu testen. Und, ohne jetzt damit protzen zu wollen, ich hatte recht. Altair kommen aus Ferrara und wurden 2013 gegründet.
Aber warum kam mir in den Sinn, daß diese Truppe Italiener sein müssen ? Nun, weil sie genau diesen Stil von Power-Prog-Metal spielen, den man gerne mit italienischer Art und Weise assoziiert.
Das fängt bereits mit dem symphonischen Intro „Descending“ an. Obwohl solch ein Intro noch nicht unbedingt aussagt, mit was für Musik man es zu tun bekommt, ahnte man doch, was folgt.
„Path Of Worms“ liefert dann die Bestätigung. Schnell gespielter Power Metal mit Progmetal Spuren. Überraschenderweise aber mit etwas tieferer Stimme des Sängers Simone Mala, was im Vergleich zu den vielen hohen Progmetal-Sirenen der Szene durchaus angenehm auffällt. Auch erinnert der Song etwas an Tad Morose mit Keyboardunterstützung und phasenweise an die genialen Lanfear. Ein echt guter Auftakt ins Album.
Leider hat man es mit diesem Song bereits mit dem besten des Albums zu tun, denn der Rest fällt dagegen ab. Die Band befeuert ihre Kompositionen mit den üblichen Zutaten, die man von symphonischen Progmetal-Bands her zur Genüge kennt. Meist schnelle Nummern mit frickeligen Gitarrenabfahrten, die auf Dauer nervig wirken, flächendeckende Keyboards, welche das ein ums andere Mal alles zukleistern und Strukturen, denen die Spannung fehtl. Zwar ist man um komplexes Songwriting bemüht und auch das musikalische Handwerk aller sechs Bandmitglieder passt, aber so richtig auffällig sind die Songs irgendwie nicht.
Altair machen immer dann an Boden gut, wenn man sich im Lanfear Umfeld bewegt („Godless“) oder sich gar von den Schweden Evergrey beeinflussen lässt („Frozen Graves“). Auch „Flame Of Knowledge“ besticht durch recht guten Klargesang und einen tollen, melodischen Refrain. Dagegen bleibt ein Song wie „A Lesson Before Ascending“ mit E-Piano, balladesk folkloristischen Passagen, härteren Anschlägen mit Stakkato Riffs und vielen Breaks inkl. Violinenkängen eher Stückwerk.
Eine Komödie ist das Album von Altair nicht, auch keine teuflische, aber auch wenn der Rahmen (Artwork, Sound) stimmt, kann man mit den Großen des Genres noch nicht mithalten. Spannendere Stücke schreiben, Jungs. Dann klappt das vielleicht.
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