APOPHYS - Prime Incursion

Ein feines Album für Fans, die ihren Death Metal möglichst brutal mögen, ist „Prime Incursion“ der Holländer Apophys geworden. Benannt nach einem Asteroiden, der irgendwann um 2029 mal auf die Erde knallen soll, legt die Band um Growler Kevin Quilligan, der auch prodziert hat, unmissverständlich mit „Dimensional Odyssey“ los. Fieses Geballer mit mörderischen Vocals, aber trotz aller Stumpfheit mit gelungenen Akzenten im technischen Bereich.

Apophys, die auf Bandmitglieder zurückgreifen, welche zuvor schon in Bands wie God Dethroned, Prostitute Disfigurement, Detonation und Toxocara beheimatet waren, lassen lieber erst gar nichts anbrennen und feuern bei „Miscreants“ zu Beginn eine Riff-Kanone nach der anderen ab. Wie gesagt, alles auf äußerst brutalem Level. Der Anspruch hinkt dabei etwas hinterher.  

Dafür trifft dich die Wucht der science-fiction orientierten Kompositionen meist voll auf die Zwölf, zum Beispiel bei „Requiem for the Absurd“, wo dich die Death-Wand schier zu erdrücken scheint.  

Leider wirkt das hektische, brutale Gegrowle dagegen oft zu flach. Zwar passt dieser in kurzen langsamerem Passagen gut dazu, wenn's schneller wird, hat man den Eindruck, daß Kevin nicht mehr nachkommt.

So richtig echte Highlights kann man auf „Prime Incursion“ nicht ausmachen, alles bleibt nahezu auf gleichem Level. Vielleicht sei hier das zu Beginn schleppendere „Ego“ erwähnt, welches aber auch nach kurzer Zeit in Raserei ausartet. Oder „The Final Step“ mit coolen Stakkato-Deathmetal-Riffs.  

Ansonsten hat man es durchgehend mit Abrissbirnen in Form von „Humanity's Epilogue“ oder dem abschließenden „The Red Planet“ zu tun, ohne Zugeständnisse an Harmonien oder Melodien.

Ok. Auf den Mars muß man Apophys nicht schießen. Wer auf brutalen Death Metal mit relativ wenig technischem Anspruch steht, ist bei den Holländern gut aufgehoben. Mir persönlich gefallen die Songs im Einzelnen auch, aber auf die Albumbreite wirkt es doch arg eintönig.  

Trotzdem....die Zielgruppe wird’s mögen. Zu anspruchsvolle Hörer greifen bitte erst gar nicht zu. 


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