BACKSLASH - Trip of Pain

Deutschland ist nicht unbedingt für Female-Fronted-Metal bekannt, am ehesten bekannt sind noch Warlock/Doro, Holy Moses und seit kurzem Beyond the Black, aber dann hörts auch schon fast wieder auf.  Natürlich gibt es einige deutsche Metalbands mit einer Frau am Mikro, wie zum Beispiel die Bamberger Backslash um Sängerin Heike Grebita, die sich bereits 1996 gegründet hat, allerdings seit 2007 kein Album mehr veröffentlicht hat. Eben dieses hört auf den Namen „Trip of pain“ und geht musikalisch (mangels anderer (deutscher) Vorbilder, da Holy Moses stiltechnisch in eine ganz andere Richtung gingen) in die Warlock-Richtung, wobei auch ein wenig Chastain durchschimmert.

Mit „Music of my life“ startet man druckvoll und heavy ins Album. Donnernde Riffs und rockiger Gesang führen durch den Song. Ein starker Einstieg.

„One step in the dark“ startet mit Akustikgitarre und klagenden Vocals, bevor der Song ein wenig an Fahrt aufnimmt und sich zu einer Powerballade steigert. Gesangstechnisch erinnert der Titel schon ziemlich an Doro, doch handelt es sich hier um mehr als nur eine billige Kopie. Starke Melodien (besonders im Refrain) lassen Melodic Metal Fans vor Freude mit den Ohren schlackern.

Dass Heike auch im Sopran-Bereich singen kann, beweist sie am Anfang von „Horrorscope“. Ein schneller Song mit reichlich Doublebass von Drummer Jens Koehn und knarzenden Riffs der beiden Gitarristen Frank Exner und Dennis Schneider. Headbanger kommen hier voll auf ihre Kosten.

Mehrstimmiger Soprangesang leitet „Enter the night“ gefühlvoll ein. Eine weitere Halbballade mit Melodien zum dahinschmelzen und kraftvollem Gesang. Geht fast schon in die AOR-Richtung und definitiv ins Ohr.

Der nächste schnellere Titel folgt mit „Phantom in the dark“, dem ein stampfender Rhythmus von Bassist Wolfgang „Bummi“ Scheler und Drummer Jens zugrunde liegt. Heikes beschwörender Gesang im Strophenteil gibt dem Song ein gewisses Flair.

Der Rest des Albums kann ebenso überzeugen wie die ersten fünf Titel. Zu erwähnen wär noch der Rausschmeißer „Johnny Walker“, den Heike mit „Bummi-Stimme“ (ältere Ossies und vielleicht auch Wessies werden wissen, was ich meine) und der Frage „Are you ready to rock’n’roll?“ einleitet. Inhaltlich geht es natürlich um den Whiskey und somit auch um Alkoholismus. Am Ende des Songs gibt es noch einen kleinen Studio Take-Out, in dem Heike versucht, die Anfangszeile des Songs zu intonieren.

Insgesamt ist Backslash mit ihrem 4. Album „Trip of pain“ ein gutes bis sehr gutes Album gelungen, welches in einer gerechteren Musikwelt den Durchbruch bedeutet hätte. Ein Muss für alle klassischen Metalliebhaber.


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