BLOODGOOD - Dangerously Close

 

Christian Metal oder White Metal, je nachdem wie man es nennen will, spaltet die metallische Gemeinde schon seit den 80ern wie kein Genre sonst. Und genau aus diesen 80ern stammen auch Bloodgood, die bis 1991 beachtliche 5 Alben herausbrachten.

Jetzt sind sie wieder da, natürlich mit Bandboss und Namensgeber Michael Bloodgood am Bass, aber auch mit Oz Fox an der Gitarre, den man als Interessierter noch von den Bibelwerfern Stryper kennen dürfte.

Das neueste Werk heißt „Dangerously Close“ und bietet gutklassigen, melodischen, aber durchaus mit ordentlicher Portion Härte aufgeführten Melodic Metal. Zudem hat man mit Les Carlsen einen tollen Sänger in den Reihen, der irgendwo zwischen Bob Catley und Metal Churchs Ronny Munroe performt.

Titel wie „Lamb of God“, „Child on Earth“, „Pray“ oder „Father Father“ lassen auf den christlichen Hintergrund schließen, lässt man aber die Texte außen vor, bietet sich einem ein abwechslungsreiches, Freude bereitendes Album, auch wenn man es manchmal mit dem „Amen“ übertreibt („Child on Earth“).

Grundsätzlich sind die Songs im Midtempobereich angesiedelt, lassen durch hübsche Riffs aufhorchen und manch Stampfer lässt den Metal Faktor aufleben.

Orientalische Anleihen („I will“) sind genauso vorhanden, wie Hard Rock bluesiges („I Can Hold on“), welches sich an jedem  Pfadfinderlagerfeuer gut machen würde.

Die Ballade, die zwangsläufig auf einem solchen Album integriert sein muß, heißt hier „Crush Me“ und überzeugt mit der tollen Gesangsleistung von Carlsen, welche erst gar keinen Herz-Schmerz-Schmalz aufkommen lässt.

Allerdings macht das Album erst dann richtig Spaß, wenn die Band die Zügel loslässt und mit schnelleren Passagen loslegt. Man höre sich das ungewöhnliche, modern anmutende, mit verzerrten Vocals aufwartende „In the Trenches“ an. Klasse Song !!

Alles in Allem, objetktiv betrachtet darf man Bloodgood auch anno 2014 eine reife, musikalische Klasse attestieren. Eigentlich macht man instrumental, wie gesangstechnisch nichts verkehrt und man wird sicherlich jeden Melodíc Fan überzeugen können. Nicht zuletzt durch den Abwechslungsreichtum im Songwriting.

Auch wenn man die Kirche im Dorf lässt....dieses Album zündet, auch wenn mancher kurzzeitiger Aussetzer ein Grinsen entlockt. Feine Predigt, meine Herren !!

 

Bewertung: