BOBAFLEX - Anything That Moves
Bobaflex schon mal jemand gehört ? Nein ? - Ich bis dato auch nicht. Dabei gibt’s die Amis schon eine ganze Weile. Seit 1998 um genauer zu sein. Und „Anything That Moves“ ist auch schon das 6. Album der Knaben aus Virginia und sind hauptsächlich das Baby der Gebrüder McCoy. Shaun und Marty McCoy begleiten gemeinsam sowohl Gitarre als auch Gesang. Das bedeutet, jeder der beiden übernimmt mal das und mal das.
Gesungen wird aber mehrheitlich sowieso gemeinsam. Mehrstimmiger Gesang gehört nämlich zum Sound von Bobaflex (angeblich hat sich die Band nach Star Wars Boba Fett benannt), genauso wie hervorragende Hooklines, überrägende Refrains und tolles Songwriting. Der Stil von Bobaflex liegt irgendwo zwischen erdigem Rock und amerikanischem 80er Jahre Glam-Hardrock der rauheren Sorte. Hier fallen mir eher so Bands wie Junkyard oder LA Guns ein, als glattgebügelte Schönfrisuren wie Warrant, Autograph oder Poison. Ok, mancher Ausflug in Mötley Crüe Welten kann dann doch registriert werden.
Fakt ist, mit Dave Tipple hat man noch einen dritten Gitarristen in den Reihen und...jawoll...auch der singt mit. Zusammen mit Tommy Johnson (drums) und Jymmy Tolland (bass) kommen so richtig gewaltige, ja teils gar epische Rocksongs heraus.
Das Album ist durchtränkt mit Hits. Bei den meisten wird man trotz (oder gerade wegen) Road Feelings permanent zum Mitsingen aufgefordert, was sicherlich durch den mehrstimmigen Gesang noch verstärkt wird. So gefällt das fantastische „Show Me“ beispielsweise durch einen Refrain, der sich immer mehr steigert und dann im Höhepunkt endet. Oder das sleazige „Mama (Don't Take My Drugs Away)“, welches in bester Mötley Manier den Rock'n Roller in dir aufleben lässt.
Highlights gibt es sehr viele, die Masse an schönen Melodien erschlägt einen fasst und die Akkustik Ballade „Turn Me On“ treibt einem das Wasser in die Augen. Nix mit Herz/Schmerz oder Schmalz, einfach nur tolles Feeling, mit verzauberndem Gitarrenspiel, welches auch in bitterster Kälte erwärmt.
Leicht episch wird’s dann beim Abschluß Song „Forgiven“, der herausragende Qualitäten aufweist und recht hart rüberkommt, aber mit unwiederstehlichen Melodien glänzt. Gelungenes Ende eines sehr gelungenen Albums.
Zwar gibt es auch den ein oder anderen Song, der „nur“ gut erscheint („Objectified“, „End of the World“), der Großteil kratzt aber schon an der Marke „oberste Klasse“.
Bobaflex, eine toll aufeinander eingespielte Kapelle mit Wahnsinns Feeling für Songs, die sowohl ins Ohr gehen, als auch anspruchsvoll überzeugen können. Von erdigem Rock über Spurenelemente des Country Rock und hintergründiger Epik – diese Band sollte, nein – muß man auf dem Zettel haben.
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