CANDLEBOX - Disappearing In Airports
Die 1993 gegründete, aus Seattle stammende Formation Candlebox, sind hauptsächlich wegen ihrer Hits „Far Behind“ und „You“ bekannt. Über 5 Millionen verkaufter Scheiben bisher lassen schon erahnen, daß es sich bei den Jungs um eine Kombo handelt, die absolut (Rock)radiokompatibel ist.
Das neue Album mit dem etwas kruden Titel „Diappearing in Airports“ ist das sechste bisher und das erste seit 3 Jahren mehr oder weniger Funkstille. Und auch das neue Album ist gespickt mit tollen Songs, die äußerst radiotauglich auftreten, aber nie sonderlich konstruiert und marktorientiert wirken. Vielmehr nimmt man Candlebox ab, daß sie genau diese Mischung aus hochmelodischen Refrains, rockiger Basis und breitwandigem Sound spielen wollen. Musik, die für die großen Bretter der Welt gedacht ist, zum Füllen von Arenen taugt und trotzdem eine gewisse Bodenständigkeit beweist.
So starten Candlebox mit „Only Because of You“ in das Album, mit klasse Refrain und eindrucksvollen Gitarrenmelodien, die Gänsehaut verursachen können. Trotz aller Eingängikeit verleiht dieses Gitarrenspiel dem Song eine leicht progressive Ader, Sehr stimmungsvoll !!
Ähnlich verhält es sich bei „Supernova“. Auch hier gibt’s diese Gitarrenläufe, die einem ein Lächeln auf's Gesicht zaubern. Leider bieten Candlebox diese herausragenden melodischen Hooklines im Verlauf des Albums in dieser Art nicht mehr an.
Dazwischen liegt die erste Singleauskopplung „Vexacious“. Eine souveräne Nummer, die aber schon deutlicher auf Airlplay abzielt. Massenkompatibel und mit der Leichtigkeit eines Sommer-Hits gesegnet.
Der Rest des Albums bietet feinste Rock-Musik, die mehr als einmal an große Glanztaten eines Bryan Adams erinnert („I Want it Back“, „Alive at Last“). Dies bedeutet natürlich auch, daß genausowenig (rockige) Balladen fehlen dürfen. „Spotlights“ ist so ein Kanditat. Unbeschwertes Balladen-Gefühl mit leicht countrymäßigem Refrain. Hierbei funktioniert Kevin Martin's melodische, leicht rauchige Stimme genauso, wie bei rockigeren Nummern wie „The Bridge“ oder „Crazy“. Wobei letzteres am ehesten noch die Alternative Rock Vergangenheit von Candlebox aufzeigt.
Candlebox kommen weitaus authentischer rüber als vergleichbare Arena-Bands wie Nickelback. Das Gespür Hits zu schreiben, haben sie beide, aber Candlebox setzen diese meiner Meinung nach mit mehr Gefühl für Melodien und dem Hinzufügen feinster Gitarrenmelodien besser um. Es gibt keinen der 10 Song, welchen man nicht als radiokompatibel bezeichnen würde, ohne zu sehr auf Chartorientierung zu setzen.
Trotzdem bin ich mir sicher, daß Candlebox wieder die Hallen füllen werden, mit einem solch starken Rock-Album im Gepäck. Männlein und Weiblein gleichzeitig werden Gefallen finden an geschmackssicheren Kompositionen, die keinen Rock-Fan kalt lassen werden. Gute Laune allenthalben ist natürlich Voraussetzung. Und die bekommt man automatisch bei den neuen Songs, die von Matt Dalton (Fall Out Boy, Fuel, Emmure) hervorragend produziert wurden. Erwähnt werden sollte noch, daß mit Dave Krusen eine Person auf dem Drumhocker sitzt, der schon das legendäre Pearl Jam Album „Ten“ eingetrommelt hat.....na wenn das nix ist ?
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