CRUACHAN - Blood for the Blood God
Cruachan sind keine Unbekannten mehr in der Szene. Die History der Band reicht zurück bis 1992 und man kennt die Musik als Verbindung von Metal mit reichlich Irish Folk Elementen. Von Frauengesang hat man sich mittlerweile verabschiedet und auch die Black Metal Anleihen von früher sind nicht mehr so präsent wie einst.
Hieß das letzte Album von 2011 noch „Blood On the Black Robe“, so tituliert man das neue Werk nun „Blood for the Blood God“. Hierbei handelt es sich um den zweiten Teil einer Trilogie. Aber dies nur am Rande...
Wie bereits erwähnt, ist der Folk-Anteil in der Musik von Cruachan sehr hoch. Dies äußert sich hauptsächlich in der häufigen Verwendung von stilistischen Klanginstrumenten wie Mandoline, Bozouki, Tin Whistles und Irischer Flöte, sowie natürlich Violine aber auch Banjo.
Letztendlich wird der Stil der Band durch diese Instrumente stark geprägt. Aber die Songs werden durch meist harsche Interpretation des Gesangs mit erheblicher Härte geschmückt, so daß man fern des typischen Folk Kitschs musiziert. Dies liegt vor allem an Ur-Mitglied und Sänger Keith Fay, der trotz verstärktem Einsatz von Cleangesang auch mit rauhen Screams und ab und an gar mit Black Metal Gekeife glänzt („Perversion, Corruption and Sanctity Part 1 + 2“).
Das Gute an Cruachan ist, daß man ihnen die Authenzität der Musik immer abnimmt. Anders als bei manchen Folk-Kapellen, die übertrieben gewollt den meist uninspirierten Weg gehen, um ja mit ihrer Folkloristik um jeden Preis aufzufallen und dadurch oft im Kitsch enden, steht bei Cruachan als erstes das Lied im Vordergrund. Zwar kann dies auch mal in Sphären eines irischen Saufliedes (sorry) wandern („Beren and Luthien“), doch ist dies eher die Ausnahme. Jedenfalls biedert sich die Kapelle nicht einem Trend an, dafür spielen sie diese Art von Musik schon zu lange und zu eigenständig.
Vom Opener „Blood for the Blood God“ bis zum letzten Song „Pagan“ bieten Cruachan durchweg kompetenten, klischeefreien Folk-Metal, dessen instumentale Weisen als Gegenstück zum harschen, ungestümen Metal und Gesang bestens funktionieren. Zuweilen ist mir der Folk-Anteil dann doch ab und an zu hoch und ich benötige öfters eine Pause. Aber hören kann man die Songs immer und immer wieder....es sei denn, man kann mit eingangs erwähnten Instrumenten nichts anfangen.
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