CRUCIFYRE - Black Magic Fire


Crucifyre – das sind fünf Death Metaller gegründet von Yhaz, vormals bei Afflicted. Zusammengeschart wurden Musiker, die bereits bei Nasum, Dobermann Cult und Morbid ihre Sporen verdient haben. „Black Magic Fire“ nennt sich das Death Metal Gebräu mit leichten Black Anleihen und erscheint als erster offizieller Release des Haufens.

Denkt man zu Beginn des Openers „Apocalypse Whore“ noch, man wäre im falschen Film, aufgrund der schrägen, engelsgleichen (?) Vocals, mutiert der Song dann doch noch in einen Brocken der räudigen Art. Es knattert und knistert und Sänger Erik Sahlström hat schön viel Dreck in der Stimme, um tiefstes Underground Flair zu bewahren. Richtig schön hässlich mit leichter Uralt-Bathory Schlagseite.  

Bestes Beispiel für die Musik von Crucyfire liefer der Titelsong „Black Magic Fire“. Hölzerne Rasereien, kotzige Vocals, ab und an eingängige Gitarrenparts, die ein gewisses Thrash Element in den Death/-Black-Mix bringen. Somit ist man in bester Gesellschaft mit alten Haudegen wie Possessed oder auch Repugnant.

Aber auch die gemäßigtere Schiene hat man drauf, siehe „Pentagram Palms“. Derb inszeniert zwar mit dezenten Carnivore-Vocals schraubt man zuweilen das Tempo doch herunter, um düstere, doomige Stimmung zu verbreiten.

Auch das mit Glockengeläut eingeleite „Funeryl Pyre“ schlägt in eine ähnliche Kerbe. Midtempo Gebolze mit Gekrächze from Hell. Virtuosität sucht man vergebens. Knietief im Dreck watend ist die Devise, der Underground-Charme ist nahezu in jeder Note greifbar. Man höre nur das Break (?) inmitten des Songs (wieder mit Glocken). Bieder und einfachst interpretiert, aber irgendwie dennoch gefallend. Etwaige Bathory-Gitarrenspuren geben dem Song dann letztendlich den Rest.   

Erwähnenswert ist noch das Riffmonster „Anneliese“ (nein, keine Coverversion eines deutschen Schlagers). Zuerst in härterem Motörhead-Stil gehalten, mutiert der Groover dann zu einem Speed/-Doom Mix mit Cronos-Gedächtnis-Vocals. Geniales Teil irgendwie !!

Auch der Rausschmeißer „One and One is One“ mit Kinderchor verfeinert, erfreut das Ohr....hier mit melodischen Gitarrenpassagen und tiefsten Lemmy-Reminiszenzen. Sogar so etwas wie ein Refrain ist auszumachen. Es groovt und powert an allen Ecken, schleppend, dumpf...wunderbar. Und die Kinder am Schluß im Duett mit Erik...einfach göttlich.  

Freunde glattpolierter, eingängiger Musik werden keine Freude an Crucyfire finden. Das Album atmet die dreckigste Luft des Undergrounds und der Sound wirkt entsprechend altbacken und heruntergestimmt.

Der Stilmix aus Death/-Black und Thrash funktioniert aber hervorragend, auch weil man sich einen Dreck um vorgegebene Pfade schert und mit mancher Wendung zum Rock'n Roll oder reinen Metal überrascht. Für fröhliche Leute ist das freilicht nicht, aber Fans alter Possessed, Bathory aber auch Motörhead dürfen gerne mal reinhören. Es könnte einem gefallen !!


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