DSG (DAVID SHANKLE GROUP) - Still A Warrior

Hinter dem Kürzel DSG versteckt sich die 2002 gegründete David Shankle Group. Und beim Namen David Shankle wird beim ein oder anderen der Groschen fallen. Dieser war nämlich zwischen 1988 und 1994 als Axtschwinger im Hause MANOWAR angestellt. In den 13 Jahren, in denen er nun mit seiner eigenen Formation am Start ist, bringt er es einschließlich der nun vorliegenden Scheibe erst auf drei Alben.

Auch wenn der Albumtitel es vielleicht suggerieren mag, ist "Still A Warrior" keinesfalls ein musikalischer Klon im Fahrwasser der True Metal Könige. Reinster US Metal wird dem Fan hier geboten, die DSG operiert in der klassischen Sänger-Gitarrist-Bassist-Drummer Besetzung. Natürlich stellt die Produktion den Meister selbst in den Mittelpunkt. Dabei wird auch schon mal das Schlagzeug vernachlässigt, klingt es doch immer wieder recht schwammig.

Mit dem diesem Opus den Namen gebenden Opener steht einer der Höhepunkte des 48minütigen Longplayers gleich zu Beginn ins Haus. Das folgende "Ressecution" hat hingegen keinen Widerhaken, der das Stück tief im Erinnerungsvermögen des Hörers verankern könnte. Dieses gelingt dann allerdings "Glimpse of Tommorow" mit akzentuirtem Gesang von Warren Halvarson und der herausragenden Shred Gitarre Shankles.

Im kurzen Instrumental "Demonic Solo" aus dem Film "Jezebeth" zeigt der frühere Manowarrior, was so ein Gitarrengriffbrett auszuhalten im Stande ist. Fingerübung für Fortgeschrittene. Danach überzeugt mich "Fuel for the Fire" mit knackigen Riffs und einem eingängigen Refrain.

Mit "Eye to Eye" starten wir in die zweite Hälfte des Langdrehers, musikalische Wendungen bleiben hier allerdings nach wie vor aus. Eine solide Abgeh Nummer, sicher, mehr aber auch nicht. Es fehlt an einem Break, der aufhorchen läßt. Die DSG verlässt den einmal eingeschlagenen Weg nicht. Dabei könnte man ruhig mal einen Blick nach rechts oder links riskieren.

Und dann ist es soweit. Das deutlich über acht Minuten lange Instrumental "The Hitman" schwingt sich zur Übernummer des Albums auf, Rasante Soli, unerschütterliche Rhythmus Arbeit von Drums und Bass und pure Lust und Laune reißen dich aus der drohenden Lethargie. Im Kopfkino läuft der Film ab, der dich diesen Fetzer live in Concert erleben läßt.

"Suffer in Silence (Agenda 21)" läutet die letzte knappe Viertelstunde von "Still A Warrior" ein. High Speed US Power Metal, souverän dargeboten, aber irgendwie fehlt mir da was. "Into the Darkness" und "Across the Line" verfolgen den gleichen Weg. Die Songs sind augenblicklich als DSG Material zu erkennen, man beschreitet konsequent seine Pfade, doch dabei besteht permanent die Gefahr, daß man diese zu schnell austrampelt.

Eine Ballade gibt es auf dem dritten Output der Amerikaner nicht. Eine solche hätte dem Gesamteindruck aber sich gut getan. So erhält der Käufer ein solides Album, welches partiell zwar Spaß macht, aber über weite Strecken einen hin und wieder auch zu ermüden droht. Da ist noch Luft nach oben. 


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