DARKING - Steal the Fire

Wenn man ein Album-Artwork diese Art vorlegt und aus Italien stammt, wird man schon von schlimmsten Befürchtungen geplagt. Wenn das Album dann auch noch „Steal the Fire“ heißt...gleich nochmal umso mehr.

Ganz so schlimm ist es mit den Italienern Darking dann nicht. Aber dem Klischee, welches mit dem Artwork suggeriert wird, entspricht man bereits mit dem Opener „Icarus“. Schwerter und Drachen Metal, irgendwo zwischen den Italo-Metal Bands a'la Rhapsody and Fire und Pure Metal Heroes wie Manowar und Majesty. Das Problem ist, daß man mit den Originalen schon die Spitze erreicht hat und somit im Prinzip nur auf die Nase fallen kann.  

Der Schwachpunkt ist dann auch gleich mal ausgemacht. Der Gesang von Mirko Miliano klingt so plakativ, wie nur irgendmöglich, versucht auf dicke Hose zu machen, verursacht aber Zahnschmerzen, wenn es in die höheren Lagen geht.  

Alles, was die True Metal Welt hergibt, wird versucht gleichartig zu vertonen. Gitarrist Agostino Carpo zitiert vielfach gehörte Riffs, balladeske Gesangsparts wechseln mit härteren ab, einzig der Drumsound weiß, wie man sich ordentlich in Szene setzt. Der US Metal Refrain bei „Steal the Fire“ beispielsweise ist weder Fisch noch Fleisch. Nicht wirklich schlecht, aber so innovativ, wie lange Unterhosen im Winter.

Wie gesagt, daß ist alles gar nicht so erbrechend, bis „Eldorado“ erklingt. Hier ist Gesang, Musik und Lyrics alles Mist und unglaublich schlecht verpackt. Gitarrensoli auf Kreisklassen-Niveau und ein Sänger, mit dem man doch eher nochmal die englische Aussprache üben sollte.  

„I'm a Legend“ kann hier dann ein bisschen was retten. Guter Drum-Einstieg und solides Riffing wissen zu gefallen und auch der Gesang fängt sich wieder (bis auf die hohen Screams). Ein Song im Stile alter US Metal Bands, den man als besten des gesamten Albums bezeichnen darf.  

….doch das  Feuer, daß hier kurz aufflammte, wird alsbald wieder mit „Killing Machine“ gelöscht. „....I was born as a slave, I grew up in a cage“...muß ich noch mehr sagen ? Wenn Mirko versucht gezwungen hart und rauh zu klingen, nimmt man ihm das nie und nimmer ab und auch musikalisch plätschert der Song so dahin.

Zwar kann man Darking zu Gute halten, daß man nach den ersten Songs immer US Metal lastiger wird, aber trotzdem können weder „The Storyteller“, „Stormbringer“ oder der Bonus Track „Circle of Life“ wirklich überzeugen, obwohl z. B. „Stormbringer“ ab und zu einen guten Moment, wie die gezupfte Akkustik-Klampfe vorweisen kann.

Alles in allem, trotz redlicher Bemühungen, bleibt unterm Strich ein auffälliger Song unter den mehrheitlich klischeehaften Ergüssen der Italiener.  

Musikalisch ist man eher Durchschnitt, obwohl man seine Instrumente durchaus bedienen kann, der Gesang wirkt aufgesetzt und austauschbar, teilweise in höheren Lagen sogar nervig.

Keine guten Voraussetzungen, um einen bleibenden Eindruck in der metallischen Musikwelt zu hinterlassen. Hier wurde der Band das Feuer leider schon im Vorfeld gestohlen.  


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