DEN SAAKALDTE - Kapittel II: Faen I Helvete

 

Black Metal aus Norwegen ist ja wahrlich nichts Ungwöhnliches. Ist das Land mit partieller Finsternis und Kälte ja prädestiniert für einen ordentlich old schooligen Black Metal Sound.

Den Saakaldte (was grob so etwas wie Außenseiter bedeutet) kommen aus eben diesem Land im hohen Norden, wurden 2006 gegründet und können auf durchaus renommierte Black Metal Musiker zurückgreifen. Aktuelle und ehemalige Mitglieder von Kapellen wie Gorgoroth, 1349 oder Koldbrann lassen den geneigten Fan sicherlich hellhörig werden. Zwar wurde Niklas „Kvarvorth“ von Shining an den Vocals mittlerweile durch Eldur (Fortid) ersetzt, trotzdem geht die schwarzmetallische Entwicklung mit dem neuen Album „Kapittel II: Faen I Helvete“ unaufhaltsam weiter und könnte durchaus im Untergrund durchschlagen wie Eiseskälte auf nackter Haut.

Beginnt die Eröffnung mit „Den Siste Dag“ noch ziemlich old-schoolig, im Fahrwasser von Mayhem, alten Ulver und Gorgoroth, wird bereits in diesem Song klar, daß man auch vor aktuellen Inhalten wie neuen Watain oder Immortal Halt macht. Vehement druckvoll produziert wird man gegen eine wahre Black Metal Wand gedrückt. Eiskaltes Black-Gebrüll, gepaart mit fast cleanen Passagen. Fettes, schwarzes Kopfkino für die kälteren Menschen unter uns.  

In eine ähnliche Kerbe schlägt auch „Forbanna Idioter“. Schneller Black Bastard der klirrend durch die Gegend bolzt, mit Gekeife vom  Feinsten. Aber....sehr druckvoll (das Wort Power nimmt man bei Black Metal ja nicht so gerne in den Mund). Lustig zudem das Wolfsgeheul zwischendurch.

Was folgt sind ebenfalls gelungene Mischungen aus Versatzstücken der alten Helden und neueren Großtaten von Bands wie Watain. So hätte „Du Selvproklamerte Misjonaer“ durchaus auch auf The Wild Hunt eine gute Figur gemacht. Natürlich spalten solche Element und Songs die Gemeinde, wie bei dem neuesten Watain Release auch. Scheiß drauf, mir gefällt's.

Für eine nette Überraschung sorgt „Endelost Ode“. Mit seinen „Uh's“ und dem spartanischen Songaufbau erinnert der Titel nicht zur einmal an Tom Warrior und Celtic Frost. Die Riffs sägen und knurren, der Gesang ist eine wahre Ode an die Freude. Der kalte Wahnsinn nimmt überhand.

Die größte Epik verströmen logischerweise die beiden (fast)10-Minüter „Djevelens Werk“ und das abschließende „Ondskapens Nodvedighet“. Hier wird das Tempo zugunsten der Dramaturgie immer wieder verschleppt und somit offenbaren sich durchaus auch Momente alter Bathory-Werke. Man kann gar die ein oder andere Harmonie/Melodie entdecken. Die ist Breitwand-Black Metal der obersten Kategorie. Wird natürlich seine Kritiker finden, aber die gibt’s halt immer.

Man wird im Black Metal Bereich keine Innovationen mehr finden, und wenn, dann erntet man entweder Hohn und Spott oder es wird einem Genialität attestiert.

Den Saakaldte wissen ihren Black Metal mit gelungenen Zutaten im Bereich Pagan und Epik anzureichern, auch neueren Werken wie The Wild Hunt zu huldigen und die Essenz des frühen Black Metal durchaus zu wahren.

Meiner Meinung eine fantastische Mischung, welche klirrende Kälte mit Können und abwechslungsreichem Songwriting bietet. Ich gebe der Band durchaus die Chance, den etablierten Bands in dem Genre zukünftig die kalte Stirn zu bieten und auf die Überholspur zu wechseln.

Zieht euch warm an !!

 

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