DEVILLE - Make It Belong To Us

Diese Band hat nichts mit dem US amerikanischen Rock-u. Blues Sänger Willy De Ville, bzw. dessen Band Mink de Ville zu tun. Nein, bei Deville handelt es sich um eine Stoner-Truppe aus Malmö/Schweden.  Mit dem neuen, bereits vierten Full-Length Album ist man bei dem stoner-affinen Label Fuzzorama Records gelandet, welche durch die Zusammenarbeit mit den Truckfighters eventuell bekannt sein dürfte.

Somit gibt es Deville bereits seit ein paar Donnerstagen, so daß wir es hier nicht mit einem der vielen Trittbrettfahrer der aktuellen Stoner-/Psychedelic-Bewegung zu tun haben.

„Make It Belong To Us“ nennt sich das neue Werk und schon ein Blick auf's Albumcover macht irgendwie deutlich, mit welcher Musik man es hier zu tun bekommt. Die Basis der Schweden liegt natürlich im staubigen Stoner-Rock begründet, Deville gehen aber ungleich heavier ran, als viele ihrer Gleichgesinnten.

Den Quasi-Titeltrack gibt’s dann schon gleich mal zu Beginn und sofort fallen die schweren Riffs auf, die sich wie ein roter Faden durch alle Songs ziehen. Aber die Band hat ihren Sound, glaubt man der Label Info, mit diesem Album deutlich verfeinert. So dürfte es einen eher elegischen Gitarrenzwischenpart, wie man ihn im Eröffnungs-Song zu hören bekommt, vorher bei Deville nicht gegeben haben.

Überhaupt findet man in dem ein oder anderen Song eine leicht progressive Schlagseite, welche sich hauptsächlich durch Breaks und ruhigere Momente äußert. Der Gesang von Andreas Bengtsson variiert zwischen leicht rauh und fast clean, genau mit der richtigen Mischung, um das staubige Flair der Rocknummern rüberzubringen. Musikalisch legen Deville häufig Wert auf stampfende Rhythmen. So hämmert ein Song wie „Chief“ quasi wie eine Lokomitive mit ordentlich Dampf auf den Kesseln.  

Doch die Band kann's auch mal beschwingter, luftiger. „Lever“ ist so ein Song. Hier tritt der Gesang auch etwas in den Hintergrund und wirkt irgendwie mehr wie Background- denn Solostimme. Diese proggige Luftigkeit rettet die Band auch hinüber in das folgende „Drive“. Die Vocals operieren melodischer, das Riffing maximal im Midtempo. Solche Songs sorgen für eine ausgeglichenere Stimmung beim Hörer, als die ersten, heftigeren Nummern.  

Wobei man allerdings sagen muß, daß Deville ab „Lever“ etwas die Luft ausgeht. Die Stampfer stampfen nicht mehr so richtig, die Heaviness, die zu Beginn sehr beeindruckt, geht in der zweiten Hälfte des Albums etwas verloren. So ist zum Beispiel „Dying To Feel“ zwar ein eingängiger, straighter Rocker....mehr aber auch nicht. Mit „Reflecting Surface“ huldigt man etwas der Sabbath-Ära der 70er Jahre und auch der Gesang legt leichte Tendenzen zum jungen Ozzy frei.  

Zum Schluß will man mit verzerrten Vocals, fuzzigen Gitarren und ausufernden Session-Parts bei „What Remains“ nochmal etwas Besonderes bieten, was durchaus gelingt, weil die mittlerweile etwas eingetretene Müdigkeit wieder weggewischt wird.

Deville sind eine etwas andere Stoner-Band. Viel mehr am Heavy Rock orientiert, als am staubigen Wüstensound. Zumindest teilweise gelingt auch der Spagat zu ruhigeren, progressiveren Tönen, leider flachen die Kompositionen ab Mitte des Albums etwas ab. Einen richtig schlechten Song konnte ich zwar nicht ausmachen, aber die Band setzt sich ihre eigene Meßlatte mit den ersten drei Songs halt verdammt hoch. Noch können Deville dieses Niveau nicht durchgehend halten. Wüstenrocker und Freunde des staubigen Heavy Rocks, die auch High On Fire zu ihren Faves zählen, können dennoch bedenkenlos zugreifen.

 

Bewertung:

Kommentare: