DIE KRUPPS - V-Metal Machine Music
Wer braucht schon Bands wie Rammstein oder Oomph !, wenn man die Originale haben kann ? Klingt komisch, vor allem wenn man bedenkt, welch Stellenwert Rammstein in der internationalen Musikwelt mittlerweile haben....aber treffender kann man ein neues Album der Industrial-Legende Die Krupps nicht einleiten.
Denn die Düsseldorfer Institution um Mastermind Jürgen Engler kann man getrost als Pioniere der elektronischen Musik bezeichnen, die viele Bands aus dem Industrial Sektor oder auch der sog. Neuen Deutschen Härte nachhaltig beeinflußt hat. Gerade zu Beginn der 90er ,als man gitarrenmäßig an Härte immens zulegte, wird die Band gerne als Beginn dieser Musikbewegung genannt.
Nach dem Comebackalbum „The Machinists of Joy“ 2013, wo man etwas zurückhaltender und elektronischer auftrat, war es jetzt für Engler und seinen Partner Ralf Dörper an der Zeit mit „V-Metal Machine Music“ wieder an diese Zeiten der härteren Gangart anzuknüpfen.
Den Album Titel „Metal Machine Music“ gab es im Zusammenhang mit den Krupps schon einmal. Und zwar als Titel einer Compilation über die 80er Jahre der Band, sowie als Maxi-Single zusammen mit den Siegenern Accuser. Jetzt also auch als eigenständiges Album, wodurch man der Musik auch im Titel Nachdruck verleihen will.
Und nach einem einminütigen Prelude „Die Verdammten“ knallen die Jungs mit „Kaltes Herz“ auch schon voll ins Mett. Kraftvoller, mit Thrash-Gitarren versehener Smasher, der unweigerlich an den alten Hit „To the Hilt“ erinnert, vor allem die Drumbeats. Eine brutal eingehämmerte Abgeh-Nummer, die trotzdem auch auf den einschlägigen Tanzflächen funktionieren wird. Wie generell alle Songs von den Krupps immer typische Rhythmen aufweisen, die eine gewisse Tanzbarkeit beinhalten. Dadurch werden Song wie „Road Rage Warrior“ oder „Fly Martyrs Fly“ zu wahren Ear-Catchern, geh'n ins Ohr und bleiben dort. Und dies trotz permanenter Dampframmen-Romantik. „Vampire Strikes Back“ gab es in einer ruhigeren Version schon vor langer Zeit einmal und wurde für das Videospiel Wing Commander: Prophecy verwedet.
Bis auf den deutschsprachigen Opener und den Rausschmeißer „Volle Kraft voraus“ sind die Songs, wie meist früher auch schon, in englischer Sprache gehalten. Engler umschifft hier gekonnt den Vorwurf deutscher Akzentuierung, obwohl man schon merkt, daß hier keine englischsprachige Band am Werk ist. Auch dies macht den Reiz und das Flair von den Krupps aus.
Oft wirken die elektronischen Samples, wie maschinelle Geräusche, die mitten ins Mark treffen, was der gesunden Härte der „neuen“ Krupps absolut dienlich ist. Puristen werden natürlich mit solchen Samples und generell mit den elektronisch programmierten Sounds ihre Probleme haben, aber diese Hörerschaft ist ja auch nicht die Zielgruppe der Band.
Die Krupps überzeugen mit dem neuen Album wieder auf voller Linie. Das Werk ist gespickt mit Hits wie „Bonded By Blood“ (hat rein gar nix mit Exodus zu tun !), „Kaos Reigns“ oder „Branded“.
Klasse, daß sich die Band in solch starker Form zurückgemeldet hat !
Bewertung:
Kommentare: