FEN - Carrion Skies


Fen....das sind drei Briten, die sich einer Mischung aus Black Metal und Progressive Rock verschrieben haben. Ja...ihr habt richtig gelesen. Ihr werdet jetzt fragen „Geht das ?“ und ich antworte „aber, ganz vorzüglich !!“.

„Carrion Skies“ ist auch bereits das vierte Album der Herren, wobei ich die drei Vorgänger (bisher) nicht kenne.

Wie es sich für Black Metaller gehört, arbeitet man mit Namens-Pseudonymen. So gibt es hier The Watcher (vocals, guitars), Grungyn (bass) und Derwydd (drums) zu vermelden....ah ja.

Die Songs, angefangen beim Eröffnungsdoppel „Our Names Written in Ambers Part 1 + 2“, knacken fast alle die 10 Minuten Marke. Die Länge stellt aber kein Problem dar, kann man doch mit sehr facetten-und abwechslungsreicher Musik aufwarten. Immer wieder werden black-metal typische Schrei- und Blastparts einfach durch wunderschöne, melodische Phasen unterbrochen, die vielen ProgBands gut zu Gesicht stehen würden. Möchte man anspruchsvolle...ja epische Musik kreieren bedarf es exzellenter Musiker. Und die kann Fen den Hörern bieten.  

Auch clean gesungene Phasen lockern den schwarzen Nährboden auf, wodurch beispielsweise „Menhir-Supplicant“ noch erhabener und mächtiger wirkt, als es durch die gebotene Soundwand eh schon ist.  

Die Mischung von Schönheit und Brachialität ist einfach genial. Man höre nur den Anfang von „The Dying Stars“ beispielsweise und ihr wisst, was ich meine. Die Rhythmus - Gitarren operieren oft im reinen Metalbereich, somit wirken die Black-Parts nie zu stumpf oder eintönig. Auch die ab und zu mit viel Hall unterlegten, langgezogenen Screams vom Watcher besitzen das gewisse Etwas.

Den Höhepunkt bildet das abschließende, fast 13 minütige „Gathering the Stones“, welches mit kurzer Harmonium-Sequenz  und mit feinfühligem Cleangesang inkl. Hintergrundchören beginnt. Die Gitarren legen eine Primordial-ähnliche Wand dahinter, damit man sich nicht zu sicher fühlt und Watcher's Keifgesang-Phase lässt dann auch nicht lange auf sich warten. Dann wieder ein ruhiger Part (Harmonium und Drums) der mich etwas an die Prog Band Jadis erinnert. Der Song bietet großes, musikalisches Kopfkino. Spannend aufgebaut und musikalisch hervorragend umgesetzt. Grandios der Abschluß, als man nach ca. 10 Minuten denkt, es wäre Schluß und man dann nochmal 3 Minuten gefühlvoller Progkunst hinterher schiebt. Dies wirkt wie das Happy End nach einem langen, dramatischen Film. Großartig !!

Es ist faszinierend zu sehen, wie gut man progressive Elemente in blackmetallisches Soundgerüst integrieren kann, wenn man es versteht, daraus gute Songs zu schreiben und man die entsprechend fähigen Musiker in den Reihen hat. Fen beherrschen diese Mischung hervorragend und das Album hat mich von der ersten Minute an immens beeindruckt. Trotz aller Intensität und Vielseitigkeit wirkt das Album zu jeder Zeit echt und nicht klinisch zusammenprogrammiert.  

Endlich bietet England neben all den musikalischen Peinlichkeiten, die von dort herüberschwappen, wieder mal eine geile Band !! Ich bin Fan von Fen. 


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