FERIUM - Reflections
Metal aus dem gelobten Land ist immer interessant, da rar. Die zu Beginn als Coverband gestarteten Ferium aus Israel, haben 2006 als Lamb of God/Pantera Coveract angefangen und nach einer ausverkauften EP und einem gewonnen Bandcontest, bereits den Wackenacker umgepflügt.
Die musikalischen Wurzeln und Anfänge der Band sind deutlich raus zu hören. Wobei mehr Lamb of God als Pantera durchklingt. Der Opener 'By the Book' groovt schön los und Sänger Tiran growlt und kreischt sich die Seele aus dem Leib. Das Ganze kommt teilweise so krass, dass ich sogar ein ums andere Mal an Bands wie Carnifex oder Job for a Cowboy denken muss.
Hier und da spitzelt auch ein bisschen Betzefer-Groove raus. Im Großen und Ganzen bewegen sich aber Nummern wie 'The very Existence' und 'Mirror' zwischen Groove und Breakdowns aufgelockert durch den ein oder anderen Blastpart oder etwas schnellerem Gerase.
Was einen am Anfang noch schwer beeindruckt, mit was für einer Aggression und Kompromisslosigkeit hier an's Werk gegangen wird, langweilt einen aber spätestens ab Mitte der Platte. Das Shouting und Riffing wirkt einfach zu monoton und Ideenlos. Das kommt einfach an die zu unrecht unterbewerten Lamb of God oder Feriums Landsmänner und Groovekings Betzefer nicht ran.
Ein angenehmes Highlight ist das Instrumental 'The Black Eyes' . Songs wie diesen dürften Ferium gerne mal mit Gesang und Shouts ausschmücken. Das wäre cool. Für mich ist das einfach unverständlich, wie man Songs so kaputt kreischen muss, um durch stumpfe Monotonie Härte zu erzeugen.
Der Mix ist leider dann auch eher ungünstig, da der Gesang zu vordergründig abgemischt und die Gitarren teilweise untergehen so dass man stellenweise nur Drums und Gesang hört. Ich persönlich finde es extrem anstrengend und nervtötend diese Platte zu hören.
Empfehlen würde ich Songs wie 'By the Book', 'Caustic Value' oder 'Change of Winds'. Der Rest plätschert mehr oder weniger dahin.
Schade, ich hätte gerne mal wieder ne Überraschung aus Israel erlebt. Dies ist eben persönliches Empfinden. Der ein oder andere Deathcorefan hat bestimmt seine Freude an der ultrabrutalen Abrissbirne aus Israel.
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