FLIGHT - Flight



Autor:  Kerbinator

Bewertung:  7 / 10


Tracklist:

  • Flight
  • As Silence Falls
  • Lion's Den
  • Don't Lose It
  • Nightrider
  • Memories Sharp
  • Escape
  • Devil Woman


VÖ:  30.10.2015

Label:  Bad Omen Records

Die Retro-Welle und kein Ende ! Unglaublich, wieviele Bands in den letzten Monaten/Jahren an die Oberfläche gespült wurden. Aber die Norweger Flight sollte man nicht unbedingt mit den ganzen Psychedelic-/Stonerrock Rückbesinnern über einen Kamm scheren.

Zwar ist auch deren Sound tief in den End-70ern/Anfang-80ern verwurzelt, aber man besinnt sich hauptsächlich auf die Musik, wie sie Judas Priest zu „Sin After Sin“ bis zu „Point of Entry“Zeiten gespielt haben. Mit dem selbstbetitelten „Flight“ legen die vier Jungs aus Oslo ihr Debut vor (zumindest habe ich keine andere Info !) und bereits das Albumcover suggeriert bestens die damalige Zeit. Einfach ein Bandfoto auf's Cover gepackt, in alten Jeans-Klamotten, das Logo drübergeklatscht....und fertig. Erinnert großartig an die Schallplattenzeiten von damals.

Musikalisch, wie gesagt, liegt man deutlich bei Judas Priest der Frühphase, was der Opener „Flight“ schon eindrucksvoll zeigt. Dabei klingen die Vocals von Christoffer tiefer wie die eines Rob Halford, was die Band glücklicherweise von einem Abklatsch der britischen Legende entfernt. Andererseits besitzt Christoffer aber auch bei weitem nicht die Klasse eines Halford und so ein bisschen kann man beim Gesang schon von der Schwachstelle im Kontext von Flight sprechen.  

Besonders die Gitarren bringen aber den Sound früher Priest klasse rüber, und auch typische Gitarrenduelle sind ab und an zu vernehmen.

Großartig unterscheiden sich die einzelnen Songs nicht. Bei „Lion's Den“ wird’s nach einem Akkustik-Beginn sehr hard rockig, wobei das dazugehörige Solo recht heavy ausfällt. Die typischen Priest-Twinleads werden besonders bei „Don't lose it“ deutlich. Diese immer wieder produktionstechnisch tolle Variante, wo die Gitarre von einer Box zur anderen wandert und somit dieses typische Duell-Syndrom hervorruft, ist einfach nur genial.  

Mit „Nightrider“ gibt’s auch einen rein instrumentalen Titel, der mit galoppierenden Leads etwas an frühe Maiden erinnert. Der anspruchvollste Song, wenn man ihn denn so nennen will, folgt mit „Memories Sharp“. Hier geht die Band nicht so eingängig zu Werke, wie zuvor. Rollende Gitarrenläufe und recht flotte Rhythmen lassen ein klein wenig Sperrigkeit aufkommen. Sowohl von der Spielart, als auch vom Gesang her könnte man hierbei durchaus auch Witchfynde nennen, was Flight somit auch eine kleine NWOBHM-Inspiration anheftet.  

Alles in allem mal ein etwas anderes Retro-Album, welches mir persönlich besser schmeckt, als viele der altbackenen Vögel, die mittlerweile Monat für Monat durch die Gegend fliegen. Flight fliegen eine etwas andere Linie...und das ist lobenswert. Auch wenn der Originalitätspreis sicherlich dadurch nicht nach Norwegen gelangt.

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