FORESEEN - Helsinki Savagery
Oft geht man ja schon voreingenommen gegenüber finnischen Bands an ein Review ran, man weiß ja, dass die Finnen extrem was auf dem Kasten haben in Sachen Metal. Hier hab ich nun den ersten Longplayer der Finnen Foreseen. Die bieten hier schönen Oldschool Crossover/Thrash, wie er früher schon von S.O.D., D.R.I. und Konsorten fabriziert wurde. Schön, dass es sowas noch gibt und auch wieder mehr Anklang findet. Dem Bandfoto nach hätte ich das dem Quintett nicht zugetraut
Das leider etwas zu lange Instrumental-Intro "Slam Savagery" zeigt, dass hier nix überproduziert wurde und fetzt auch schon ordentlich. Ich steh auf so'n Scheiss! Darauf folgt mit "Death Injection" ein Slayerbrett mit schönen Gangshouts garniert. Der Sound ist modern aber dennoch dreckig. Die fünf Finnen thrashen hier auch durchs Fahrwasser von aktuelleren Bands wie Lost Society oder Municipal Waste. Es dauert aber 2-3 Durchläufe bis die besseren Songs im Ohr hängen bleiben. Das ist zwar alles schon mal da gewesen und hier und da von alten wie von neuen Bands vielleicht besser gemacht worden. Doch drauf geschissen! Helsinki Savagery macht Spaß, PUNKT. Der ein oder andere Hater aber wird sagen, daß ist nichts was regelmäßig aus dem CD-Regal vorgeholt wird, dazu fehlt das gewisse Etwas. Evtentuell fehlen die Überhits oder Hymnen, die man von den 80er Crossoverthrashern kennt. Das ist anzumerken.
Schade finde ich zum Beispiel auch, dass in der Mitte nochmal eine Art Intro als Lückenfüller reingebastelt wurde. Warum? Den Platz hätten die Kerle ruhig noch mit nem richtigen Song füllen können. Hier wird echt mehr als nur guter Durchschnitt geboten. Ich für meinen Teil vermisse manchmal aber noch mehr durchgehenden Speed wie bei "The Prowler" oder "'Market Target". Zum Schluss lässt sich noch sagen, ist das Cover gut gelungen, wenn auch etwas holprig umgesetzt. Fazit: Das Ganze ist für Finnen ausbaufähig, für den Ottonormalthrasher auf jeden Fall ein lecker Häppchen. Spaß beiseite. Wer vom Thrashrevival eh schon genug hat, sollte die Finger davon lassen. Wer aber von Lost Society und Co. nicht genug bekommen kann und den alten Crossoverspirit vermisst, wird das Teil mögen. Anspieltipps sind "The Prowler" und "Bonded by united Blood".
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