GLORYHAMMER - Space 1992: Rise of the Chaos Wizards

Gloryhammer, eine internationale Power Metal  Band, wurde von Christopher Bowes im Jahre 2010 gegründet. Christopher Bowes? Da war doch was! Richtig: Alestorm, die schottischen Piraten. Wer nun aber meint, bei Gloryhammer bekäme man jetzt Piraten- und Trinklieder zu hören, der irrt sich gewaltig. Der Fünfer präsentiert lupenreinen Power Metal. Die Band selbst bezeichnet ihren Stil als Intergalactic Space Metal. Und damit ist dann auch schon alles über die inhaltliche Ausrichtung gesagt. Nach dem 2013er Debut “Tales From The Kingdom Of Fife” legt der Fünfer nun nach.

Der Opener “Infernus Ad Astra” erinnert an Titelsongs von SciFi-Serien. Dann wird viel cineastischer Bombast aufgefahren, Streicher und großes  Orchester, bevor es nahtlos mit “Rise of the Chaos Wizards” weietrgeht. Ein Power Metal Song, der so auch auf dem aktuellen Powerwolf-Album stehen könnte. Treibender Double-Bass und kraftvoller Gesang – nein nicht vom schottischen Oberpiraten, sondern eingesungen von Thomas Winkler, Frontmann der Schweizer Heavy Metal Band “Emerald”. Dann folgt die “Legend Of The Astral Hammer”, zunächst mit Bowes-typischen Keyboard-Spiel. Aber auch dann treibt der Double-Bass voran, es gibt einen eingängigen Refrain, gesungen von einem Chor. Ein filigraner Gitarrenpart rundet den Song noch ab. Locker beschwingt zeigt sich “Goblin King Of The Darkstorm Galaxy”. Die Mischung aus Keyboard, Gesang und Drumming erinnert mich schon etwas mehr an Bowes Piratenband, allerdings mit einer großen Portion Power Metal. Auch hier wieder genial gespielte Gitarrenmelodien. Ohrwurmalarm.

Bei “The Hollywood Hootsman” braten die Gitarren von Anfang an mächtig los. Im eingängigen Refrain ist wieder ein kurzer Chorus zu hören. Und natürlich Gitarren… “Victorious Eagle Warfare“ startet mit Keyboards, bevor rhythmische Gitarren einsetzen. Eine Klasse-Power-.Metal-Hymne. Und gleich noch eine Hymne hinterher – “Questlords Of Inverness, Ride To The Galactic Fortress!” – mit einzelnen Majesty –Zitaten. Das Schlagzeug treibt erneut und Christopher Bowes lässt seine Finger übers Keyboard flitzen. Gegen Ende dann virtuoses Gitarrenspiel. “Universe On Fire” startet ruhiger, bevor auch hier Keys und Schlagzeug eine höhere Taktzahl vorgeben, allerdings nicht mit der Geschwindigkeit der bisher gehörten Songs. Ein kommerziell angelegter Song, Airplay-kompatibel.

Ein bombastisch orchestraler Einstieg bei “Heroes (Of Dundee)” wird jedoch bald von speedigen Gitarren abgelöst. Der Double Bass treibt alsbald voran und schnell gespielte Gitarren- und Keyboard-Passagen halten den Titel über weite Teile auf hohem Tempo. “Apocalypse 1992” ist mit 9:53 der längste Song des Albums, geprägt durch spacige Keyboards und einen treibenden Rhythmus. Der Chaos-Zauber steuert einen gesprochenen Monolog bei. Mehrere Melodie und Rhythmuswechsel, geben dem Ganzen einen progressiven Touch. Ein grandioser Abschluss des Albums, wenn da nicht noch das verzichtbare “Dundax Aeterna” wäre. Ein Fade In von Sphärenklängen, die sich über die gesamte Länge von viereinhalb Minuten eintönig dahinschleppen.

Auf “Space 1992: Rise Of The Chaos Wizards” zeigen Gloryhammer, dass sich fünf ernsthafte und sehr gute Musiker gefunden haben, die Spaß an ihrer Musik haben und diesen Spaß auch an die Hörer weiter vermitteln wollen. Abgesehen vom Schlusssong zeigt die Band ein hohes Maß an Songwriting-Qualitäten, bedien sich dabei aber auch munter bei anderen Genre-Größen ohne diese jedoch imitieren zu wollen.


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