GORGOROTH - Instinctus Bestialis

Gorgoroth waren schon immer eine umstrittene Band. Sei es durch kontroverse Festivalauftritt wie 2004, oder die Trennung mit ex-Sänger Gaahl. Auch heute noch sind Gorgoroth, bei denen mit Gitarrist Infernus das letzte ursprüngliche Mitglied übrig ist, nicht unumstritten. Dies liegt aber heutzutage eher an der Musik...

Daran ändert auch das neueste Album „Instinctus Bestialis“ nicht viel, denn vielen alten Supportern, sagt die neuere, teils melodischere Ausrichtung der Band nur bedingt zu.  

Dabei ist rein musikalisch alles im grünen Bereich, man hat sich sogar drei Gastauftritte an der Leadgitarre verschafft. Bereits der Opener „Radix Malorum“ offeriert, daß trotz aller Blastparts und blackmetallischer Kälte, mittlerweile zwangsläufig eingestreute Melodien eine erhebliche Rolle spielen im Sound von Gorgoroth. Vocalist Atterigner gurgelt zwar durchgehend in bester Black Metal Tradition, Cleangesang ist also glücklicherweise noch kein Thema, aber gerade die Gitarrenarbeit, die meines Erachtens wirklich hervorragend ist, weicht die Songs auf.

Um Abwechslung ist man stets bemüht. „Dionysian Rite“ beispielsweise beinhaltet neben Blastspeed auch schleppendere Parts und ein richtig zähes Doom Metal Ende. Auch das letzte Album von Watain dürfte nicht spurlos an Gorgoroth vorbeigegangen sein, wie man „Ad Omnipotens Aeterne Diabolus“ anhört. Die Marschrhythmen und melodischen Gitarrenläufe tun ihr übriges.  

Es gibt aber dennoch auch die typisch traditionellen Black Metal Songs, die vor Kälte nur so strotzen und wuchtig, da mit viel Tom Tom's versehen, den Hörer in Raserei versetzen. Hier seien beispielsweise die letzen beiden Stücke „Kala Brahman“ und „Awakening“ benannt.  

Als Highlight des Albums kristallisiert sich nach mehrmaligem Hören immer mehr „Come Night“ heraus. Hier treffen Gitarrenmelodien auf sakrale Momente und treibende, stampfende Rhythmen. Ein echter Knaller.

Nachdem Sänger Pest die Band verlassen hat, mach der Serbe Attrigner keinen schlechten Job. Ob nur für dieses Album oder für längere Zeit, wird sich zeigen. Sein typischer Gurgelgesang ist durchaus zu verstehen, was ja nicht immer üblich ist.  

Aber nach wie ist es allerdings Infernus, der sagt, wo's musikalisch langgeht. Und auf „Instinctus Bestialis“ nähert man sich nochmal mehr global-metallischer Aspekten an. Dies wird die Ur-Fans erneut zur Abkehr treiben, ob sich neue Fans dafür finden zeigt die Zukunft.

Schlecht ist das neue Gorgoroth Album nicht, es wird sicherlich aber auch keine Bäume ausreißen.  

...und mit knapp über 30 Minuten bietet man auch reichlich wenig neues Material.


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