HANGAR X - Hangar X

Hangar X kommen aus Steyr/Österreich und spielen....ähm..Deutschrock. Tja, nennt man halt so, Österreich-Rock hört sich irgendwie doof an. 2009 wurde das Quartett gegründet und brachte es bisher auf zwei volle Alben. Diese bewegten sich, meiner Information nach, in Straßenrock-Gefilden, was Hangar X die Teilnahme am G.O.N.D. Festival  und eine gewisse Nähe zum Onkelz-Dunstkreis einbrachte.

Das nun vorliegende dritte, selbstbetitelte Album kehrt sich allerdings größtenteils von diesem Weg ab. Vielmehr liegt das Augenmerk auf flotten Deutschrock-Nummern der Hosen und Ärzte Klasse, mit eingängigen Refrains, die teilweise auch an poppigere Acts wie Pur, Glasperlenspiel und ähnliche Kapellen erinnern.  

Das kurze Piano/Streicher Intro „Principo“ führt da noch in die Irre. Denn schon der Eröffnungs-Song „Ertrinken“ zeigt, worauf es Hangar X in erster Linie ankommt. Alles für den guten Refrain. Ecken und Kanten wurden geschliffen, man glänzt mit melodischer Eingängigkeit, wie es Pur in ihren rockigen Songs nicht besser hinkriegen würden.  

Solche Songs wechseln sich permanent mit rockigeren, manchmal gar punkigen Stücken ab. So klingt „Tommy Gun“ sofort ungleich schärfer, mit härteren, leicht western-mäßigen Gitarren, rauheren Vocals von Sänger Max und galoppierenden Gitarrenläufen zwischendurch.  

So richtig punkig wird’s bei der Durchhalteparolen-Nummer „Kämpfe An“. Flottt, leicht crazy und schnell vorbei. Auch „Reich und Schön“ knallt in diese Richtung mit tiefer gestimmten Gitarren, kurzen Stoner-Vibes, punkig rauhen Vocals und trotzdem total eingängigem Refrain.

Der Fokus liegt aber meist auf den typisch eingängigen Deutsch-Pop-Rock Songs, so daß vor allem in der zweiten Hälfte des Albums das Gehörte irgendwann etwas dahinplätschert („Meine Stadt“, „Schließ die Augen“). Zu guter letzt gibt es noch die unvermeidliche Halb-Ballade („Jahre die uns trennen“). Der Refrain ist gut und ein schöner, melodiöser Gitarrenpart heben diese vom Einheits-Herz-Schmerz-Brei positiv ab.  

Hangar X liefern also mit ihrem neuen, selbstbetitelten Album einen Hybrid aus poppigem Deutschrock und Strassenrock der Vergangenheit an, wobei sich der Schwerpunkt doch mehr auf ersteres verlagert. Dadurch kann man natürlich die ein oder andere Zielgruppe verprellen. Wo sich Hangar X in Zukunft hinbewegen, wird erst das nächste Album zeigen. Die Songs für sich alleine können aber, trotz ein paar Schwachstellen zum Schluß, durchaus überzeugen.


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