HOLLOW HAZE - Memories of an Ancient Time

Zwei Jahre nach dem ersten Teil ihrer Trilogie über eine gefühlslose Kreatur, die in einem Labor gezüchtet wurde und nun ihren Schöpfer vernichten will, wird nun der zweite Teil auf die Menschheit losgelassen: „Memories of an Ancient Time“ heißt das Album und es macht da weiter, wo das letzte aufgehört hat. Zumindest fast, da Sänger Fabio Lione mittlerweile bei Angra singt. Aber zum Glück haben die Italiener in Persona von Mats Levén, Rick Altzi und Amanda Somerville einen gleichwertigen Ersatz auftreiben können, wobei Rick zumeist nur im Hintergrund zu hören ist und die Hauptlast auf Mats Schultern liegt.

Aber Mats hat schon oft bewiesen, dass er ein Album tragen kann. Egal ob mit Yngwie Malmsteen, Krux oder Amaseffer, mich hat er mit seiner charismatischen Stimme bislang immer überzeugt, und das tut er auch diesmal.

Nach dem obligatorischen Intro legen Hollow Haze mit „Rain of Fire Lights“ ordentlich los. Schnelle Gitarrenriffs, ordentlich Doublebass, orchestrale Arrangements und fette Chöre im Refrain, die man leicht mitsingen kann. Also alles, wie man es von einer italienischen Powermetalband gewöhnt ist. Auffällig ist allerdings, dass die Songs im Vergleich zum letzten Album relativ kurz sind und somit kompakter sind und ohne überflüssige Details und nervige, ellenlange Soli auskommen. Ungewöhnlich für dieses Genre sind die Duette mit Mats und Amanda („An Ancient Story“, „Angeli di Fuoco“), die man eher in einer Metaloper vermuten würde. Aber da es sich um ein Konzeptalbum handelt, haben diese Duette durchaus ihre Berechtigung, und gut gelungen sind sie allemal. Und auch sonst ist alles in bester Ordnung, es gibt genügend Melodien (vor allem in den Refrains), ordentlich Bombast und alles, was man sonst noch als Powermetal-Fan italienischer Prägung braucht.

„Memories of an Ancient Time“ funktioniert musikalisch auch als alleinstehendes Album, wer allerdings die Story verstehen und in die Geschichte eintauchen will, der braucht auch den ersten Teil der Trilogie (und das am besten als CD mit ausführlichem Booklet und nicht als mp3-Download!). Ein Klassiker, der auch in zwanzig Jahren noch Jubelstürme auslöst und zum Weltmetalerbe erhoben wird, ist diese Scheibe zwar nicht aber nichtsdestotrotz ist es ein Album, das auf ganzer Linie überzeugt und sicherlich Einzug in viele Metalhaushalte finden wird.


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