ICHOR - Depths

 

Horch was kommt denn da aus Trier

Die Jungs von Ichor kommen hier mit modernem Death Metal um die Ecke, der hier und da an Krisiun oder Behemoth erinnert.  

Nach einem atmosphärischen Intro ist dann auch schon genug geschmust worden, da gibts gleich auf die Fresse. Dann stell ich mir die Frage, ist das nicht schon stellenweise Technischer Death Metal? Doch bei längerer Rotation von Depths hat sich die Frage schon beantwortet, NEIN. Das wollen zwar die wenigsten Death Metal Bands hören aber das ist doch noch hier und da Deathcore.

Für meinen Geschmack nerven diese Möchtegernbrutalo-Breakdowns. Andere Songs sind doch auch ohne dieses stumpfe Geholze brutal, was auf dieser Platte zwar auch gezeigt wird, leider zu Beginn zu wenig.

So genug gemotzt, hier haben wir es nämlich auf keinen Fall mit irgendwelchen Bubis zu tun, die gerne im Deathcore-Einheitsbrei mitstinken wollen. Da ist schon Todesmetal-Knowhow vorhanden und jeder einzelne hat seine Hausaufgaben am Instrument gemacht.  

Auch schön wie bei "Heretic King" ein bisschen Deicide durchkommt und auch bei wiederholtem Hören geht's ab diesem Song auch immer richtig ab. Die Platte steigert sich schön gegen Ende und echt witzig, wie man immer wieder was anderes durchhört. "Desire of the Depths" erinnert mich zum Beispiel an Misery Index. Was aber auch wiederum die gewisse Eigenständigkeit vermissen lässt, nicht zuletzt wegen des stellenweise monotonen charakterlosen Gesangs.

Ich denke das Material funktioniert live noch mal besser als auf Platte, denn dort stumpft es mit der Zeit doch ab und es bleiben zu wenig Songs hängen.  

Der Mix der Scheibe ist amtlich und passt zum Stil der Band, da geht kaum was an Details unter. Man darf gespannt sein, was da noch kommt.  

Fazit: Nicht zuletzt aufgrund des coolen Altlantis-meets-Cthulhu-loves-Giger Covers und der schönen Bandbreite der Einflüsse der Band gebe ich 7 von 10 Punkten.

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