IRON LAMB - Fool's Gold

Man muß zum Einstieg in dieses Album natürlich darauf hinweisen. Sollte Lemmy mal irgendwann in Rente gehen und Motörhead keine neue Musik mehr veröffentlichen, stehen schon diverse Nachfolger in den Startlöchern, um das Erbe zu verwalten.

Iron Lamb aus Schweden sind solche Erben und „Fool's Gold“ ist das zweite Album der 2009 gegründeten Band.  

So klingen die ersten vier Songs („One Way Track“, „Smile Now Cry Later“, „Feed the Fire“, „Backstabbers“) dermaßen nach Motörhead und Sänger D Bragman lässt gekonnt den Lemmy raushängen. Ab und zu muß man wirklich genau hinhören, um festzustellen, daß hier nicht England's berühmteste Warze am Mikro steht. Natürlich kann Bragman im Endeffekt der Legende nicht ganz das Wasser reichen, wäre ja auch noch schöner. Man wird mehr als einmal an „Ace of Spades“ oder „Iron Fist“ erinnert, bringt aber durchaus auch eine feine eigene Note mit ein.

Doch plötzlich schweift man mit Song Nummer 5 („Leave me Be“) extrem ab. Es klingt eher wie ein waviger Rocksong der Marke The Mission und auch der Gesang bewegt sich eher in Nick Cave – Gefilden. Eine überraschende Wendung des Albums, aber wichtig, um zu zeigen, daß man mehr drauf hat, als bloßes Abkupfern.  

Auch die folgenden Songs bringen durchaus andere Einflüsse mit ein. Ich sage nur Rose Tattoo oder Tank. Auch der Gesang  hat nicht mehr die Lemmy-Note wie vorher. Rotzig, rauh, extrem tiefer geschnallte Gitarren und Street-Credibilty vom Feinsten. So wirkt „Pink Mist“, wie ein Straßenköter der besten Sorte und kann mit seiner kratzigen Attitüde jeden Rock'n Roller begeistern. In die gleiche Kerbe schlagen auch das folgende „Mockingbird“ und „Center of the Universe“.

Zum Schluß hin gibt man sich dann wieder erneut Lemmy & Co hin, wobei man auch im Abschlußtrack vor der bluesigen Phase nicht halt macht. Bei einem Songtitel wie „Deadend Blues“ eigentlich selbstredend.

Iron Lamb zeigen deutlich, wo die Einflüsse herkommen. Glücklicherweise bezieht man sich nicht das komplette Album hin auf Motörhead, sondern erinnert auch an andere größen der leicht punkorientierten Rotz'n Roll Szene.  

Uns braucht also nicht Angst und Bange zu werden, wenn unsere Heroen irgendwann einmal abtreten sollten. Der Nachwuchs klopft bereits stark an die Tür.... 


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