KYLES TOLONE - Of Lovers & Ghosts
Autor: Kerbinator
Bewertung: 6 / 10
Tracklist:
- World Outside
- Black Hole
- Aftermath
- Kryptonite
- Revive
- Seasons
- She Got Away
- Losing Time
- Grace
- Hopeless One
- Colourblind
- Ghost
- A Wonderful Place
VÖ: 21.04.2017
Label: Horus Records
Schon ein Blick aufs Artwork zeigt, daß man es hier wohl nicht unbedingt mit einer knallharten Rockband zu tun hat. Kyles Tolone aus Göttingen veröffentlichen just ihr Debutalbum „Of Lovers & Ghosts“. Vorangegangen sind zwei EP's, musikalisch wetteifern die Jungs mit ihren Vorbildern King Of Leon, Biffy Clyry oder frühen Coldplay.
Damit ist klar, wohin die musikalische Reise bei Kyles Tolone geht. Alternative Pop Rock, der zwar durchaus radiotauglich, aber keinesfalls zu kommerziell rüberkommen soll. Und so gestalte sich die Musik dann auch. Die Band rockt meist in gemächlichem Tempo ohne große Ausbrüche durch die 13 Songs. Sänger und Gitarrist Eric Pulverich hat diese typische alternative Rock Stimme, die durchaus auch an Rock-Größen wie Nickelback erinnert. Keine schlechte Stimme also, aber auch nicht wirklich außergewöhnlich. Und auch im Gitarrenbereich werkelt man mehr im soliden Rhythumsbereich denn im Solieren. Die Faszination Gitarre stellt man bei Kyles Tolone also nicht unbedingt fest.
Dafür wirken Songs wie „World Outside“, „Losing Time“ oder „Seasons“ sehr stimmig und erdig, biedern sich also nicht an etwaige Trends an. Ganz so aufregend ist das Ganze nicht, aber die noch recht junge Band bemüht sich wirklich, ihre Ideen musikalisch umzusetzen. Und wenn dann mal doch die Stimmung mit der Bande durchgeht, können Kyles Tolone auch durchaus amtlich abrocken.
Für meinen Geschmack leider etwas zu selten. Gerne hätte ich mehr Songs in der Art von „Colourblind“ oder „Kryptonite“ gehört. Diese stechen im Bezug auf den Rockfaktor aus „Of Lovers & Ghosts“ heraus und dürften live für amtliche Rock-Abfahrten sorgen.
Erwähnenswert ist sicherlich noch der gute Sound den Produzent Arne Neurand in den Horus Sound Studios zu Hannover zusammengezimmet hat. Nicht zu clean, aber dennoch modern.
Der Weg von Kyles Tolone scheint bedingt durch ihre Einflüsse vorgezeichnet. Und die angesprochene Zielgruppe darf dann auch gerne der Band ein oder zwei Ohren schenken. Der ganz harte Rocker wird sich aber doch etwas gelangweilt fühlen. Denn dafür fehlt es dem Album in erster Linie an Abwechslung. Musikalisch sind die Jungs aus Göttingen ohne Zweifel qualitativ bereit zu Größerem. Wenn also im Bereich Songwriting nachgelegt wird, könnten Kyles Tolone durchaus in die Phalanx der „Großen“ einbrechen. Bis dahin...
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