MANEGARM - Manegarm

Auf dem Viking-/Pagan-Sektor ist eigentlich bereits alles gesagt, was es zu sagen gab. Dennoch wird man nicht müde, Altbekanntes neu aufzuwärmen, auf den ausgetrampelten Pfad aufzuspringen, oder vielleicht doch gar Neues hinzuzufügen ?

Fakt ist, daß die Schweden Manegarm schon seit 20 Jahren in diesem Genre unterwegs sind und immer neu versuchen, ihren Sound zu verfeinern oder zu ergänzen. So auch mit dem neuen, schlicht „Manegarm“ betitelten Album. Es ist der Band's achtes Werk, so daß man bei Manegarm schon von Aushängeschildern oder sogar Vorreitern der Pagan-Folk-Welle sprechen kann.  

Auf dem neuen Album hat man die Black Metal-Anteile noch weiter heruntergeschraubt und zu Gunsten von mehr Folk-Anteilen die Musik eher entschärft. So darf „Blodörn“, der Opener zwar noch nach folkig, akkustischem Beginn mit typischem Viking-Metal-Gesang glänzen, aber die Maultrommeln im Hintergrund, epischer Halb-Clean-Gesang zwischendurch und der melancholische Akkordeon-Schluß lassen schon ahnen, wohin das Album steuert.  

„Manegarm“ beinhalten nämlich viele balladeske oder zumindest halb-sanfte Momente und Songs, so daß die Spannung alsbald abhanden kommt. So verbreitet „Blot“ eher Lagerfeuer-Romantik, denn rockige Vibes. Oder das darauffolgende „Vigverk-del II“, welches mit weiblichem Gesang im Duett mit männlichem Gekrächze eher wie eine Folk-Weise klingt. Auch der Abschlußsong „Allfader“, von dem ich mir irgendwie Episches erwartet hatte, entpuppt sich als Ballade mit Frauengesang.  

Zwar befindet sich noch die ein oder andere harte Nummer auf „Manegarm“, alles in allem ist das Album aber leider zu zahnlos geworden. Am ehesten auf Krawall gebügelt ist noch „Call of the Runes“ der zwar eingängig daherkommt, aber mit Black-Metal-Keifgesang die härteren Wurzeln von Manegarm aufleben lässt. Auch das schunkelige „Kraft“, welches eher an Kollegen wie Ensiferum erinnert, lässt zumindest feuchtfröhlich zum Bier greifen.  

Die Fans von Manegarm werden durchaus dem neuen Album seine Reife anerkennen und die vertrauten Elemente im Sound zu schätzen wissen. Mir persönlich ist das Album, welches im Übrigen ein tolles Cover ziert, an vielen Stellen einfach zu seicht. Wir sprechen aber musikalisch von keinem schlechten Werk, um Missverständnisse auszuschließen. Geschmackssache eben !!


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