MEDUSA'S CHILD - Empty Sky
Mit ihrem vierten Longplayer „Empty sky“ greifen die Powermetaller von Medusa’s Child nach den Sternen (vielleicht ist der Himmel deswegen leer? ;-)). Die Deutschen sind dabei, den Platzhirschen von Edguy den Kampf anzusagen.
Das filmmusikartige Intro baut gekonnt einen Spannungsbogen auf, der mit dem Titeltrack druckvoll durchbrochen wird. Stampfender Rhythmus, melodische Gitarren und ein Sänger, der mich an Markus Engelfried von SAIDIAN erinnert, erschaffen eine Metal-Hymne allererster Güte.
„Remember you“ geht ebenfalls ordentlich nach vorne, die Gitarren und die Doublebass treiben den Song unerbittlich voran, wobei die erste Strophe eher balladesk gehalten ist. Der Refrain ist mehrstimmig und erinnert ebenfalls an SAIDIAN. Allerdings kann ich nicht sagen, welche Band die andere ‘kopiert‘ hat.
Mit einer Keyboardsequenz wird der vierte Titel „Seeds I sow“ eingeleitet. Obwohl der Track im Midtempo gehalten ist, kommt er ziemlich heavy aus den Boxen. Im Mittelteil duellieren sich Gitarre und Keyboard um das beste Solo und Sänger Crow zieht alle Register seines Könnens.
Es folgt mit „Credi in dio“ wieder ein etwas schnellerer Song im Uptempobereich, der ebenfalls mit guter Gitarrenarbeit aufwartet und von einem exzellenten Rhythmusfundament getragen wird.
„My inner voice“ ist eine kraftvolle Ballade, die am Ende des Albums nochmal in akustischer Form vorgetragen wird. Crow singt mit melancholischer Stimme zu einer schaurig-schönen tieftraurigen Melodie.
Nach balladeskem Anfang steigert sich „Slave of memory“ zu einem harten Rocker, der alles niederwalzt, was ihm in den Weg kommt. Einer der härtesten Songs des Albums.
Wer jetzt glaubt, härter geht es nicht, wird durch „Paradise eternally“ eines Besseren belehrt. Hier wird das Gaspedal nochmals durchgedrückt und die Doublebass rattert bis zum Anschlag. Medusas’s Child haben aber auch gemäßigtere Passagen in den Song eingebaut, die dem Song einen zusätzlichen Reiz verleihen.
Bei „Turn back the time“ wird erneut Vollgas gegeben und das Tempo auch bis auf ein kleines Zwischenspiel nach dem Refrain durchgehalten. Idealer Song für die Headbangerfraktion.
Mit „Nevermore“ kann das bisherige Niveau nicht ganz gehalten werden. Ascheinend war zum Ende hin etwas die Luft raus. Ein recht durchschnittlicher Song der solide vor ich hin rockt aber nichts außergewöhnliches zu bieten hat.
„Beethoven’s kiss“ bildet zum Abschluss noch mal einen herausragenden Song inklusive Beethovens Neunter als kurzes Zwischenspiel. Ein gelungener Abschluss eines gelungenen Albums.
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