METABOLIC - Eraser

Die Thrash Formation Metabolic aus Dresden hat mal soeben einen in Eigenregie aufgenommenen Dreher namens „Eraser“ herausgebracht. Aus Kostengründen, wie die Bandinfo verrät, hat man alles selbst aufgenommen und gemischt und dies lt. Albumbeilage im bandeigenen, dreckigen, biergefluteten Proberaum in Bischofswerda.

Klar ist hier schon, daß man im Sound gehörige Abstriche machen muß. Gut...im Metier des Thrash Metal, wie ihn Metabolic spielen, fällt das dann gar nicht mal so auf. So legt man eh mehr Wert auf den rumpeligen Sound früher Tankard oder Destruction, als auf hochpolierten, modernen Thrash.  

Shouter Floyd besitzt dann auch eine räudige, etwas assi-mäßige Thrash Stimme, die den entsprechenden Dreck und Dunst in die Kompositionen bringt. Aufhorchen lassen auf jeden Fall die beiden Gitarristen Martin und Andy, die neben den harten Thrash Anschlägen auch durchaus mal ein kurzes versiertes Element in die Songs mit einfließen lassen.

Aufgrund des rumpeligen Garagensounds enthalten gerade die schnelleren Songs wie „Paradies“ eine gehörige Punknote. Bei diesen schnellen Songs wirkt dann alles aber doch zu hektisch und unausgereift. Mit einem Kasten Bier intus zwar ganz gut zu konsumieren, denke ich, aber dennoch weit weg von gehobener Thrash Kunst.

Wie die Gewehrsalven zu Beginn von „Desperation“ suggerieren, sind etwaige Kriegsthemen Bestandteil von Metabolic. Auch das Albumartwork verrät dies. Wobei man sagen muß, daß dieses Gemälde eher in die Schublade „nicht unbedingt gelungen“ (um es mal vorsichtig auszudrücken) gehört. Wieso man für solch ein Ramsch-Bild eine indonesische Artwork-Firma benötigte, bleibt mir ein Rätsel.

Die nicht ganz so schnellen Songs machen aber durchaus Laune. So gefällt „From Slaughter To Falling“ mit Abwechslung und angedeuteter Professionalität. Oder wenn bei „Negative“ zuerst die Akkustik Klampfe ausgepackt wird und dann auch noch eine Gast Violinin (nennt man das so ?) namens Madeleine Grygar auftritt, steht fest, daß Metabolic auch fernab des Gerumpels einiges draufhaben. Floyd erinnert gar etwas an Hetfield hier, kommt aber in ruhigen Momenten eher flach.  

Mit 6 ½ Minuten ist der Song auch recht lang geraten und kann durchaus mit der Violine punkten, obwohl dies im Thrash doch eher ungewöhnlich ist. Oder gerade deswegen ?

Metabolic haben also durchaus ansprechende Songs im Gepäck. Am Feinschliff muß halt noch garbeitet werden. Dann werden aus guten Ansätzen, wie bei „Same Wrong Way“ richtig schmissige Thrash Knaller.  

Da die Band „Eraser“ als richtiges Album anbietet, muß dieses auch als solches bewertet werden.

Hätte man es als Demo bezeichnet, wäre man geneigt, eine hohe Demoqualität zu bezeugen. Denn „Eraser“ wirkt vom Sound her doch eher noch wie ein Demo, denn ein richtiges Album mit höherem Stellenwert.

So verbietet sich quasi eine höhere Punktevergabe. Man muß fair bleiben und die Luft nach oben, die es in puncto Sound, Songwriting und Aufmachung gibt, auch so attestieren. Wie gesagt, als Demo hätte „Eraser“ höhere Weihen verdient. Als vollwertiges Album muß man zukünftig an gewissen Stellschrauben drehen. 


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