METAL MACHINE - Free Nation
Da frag ich Csaba Zvekan im letzten Exorcism - Interview noch nach den Prioritäten, die bei all den Aktvitäten der jüngsten Zeit (Raven Lord, Exorcism, Solo Alben etc.) gesetzt werden und es heißt, der Fokus liegt ganz klar auf Exorcism.
...und schwupps, hier kommt schon wieder was Neues, anderes von ihm. Metal Machine nennt sich das Projekt. Angeblich sein eigenes, persönliches Baby, unterstützt von ein paar Studiomusikern.
Schwerpunktmäßig hat man sich das Schaffen von Judas Priest und Halford solo angeschaut, und somit ist bei diesem (Band ?)Namen auch nicht schwer, wohin die Reise gehen soll.
Csaba macht dann auch gesanglich einen auf dicke Halford-Hose. Highest Pitched Screams treffen auf typische Metal-Riffs. Bereits im Opener „Skull and Bones“ wird aber deutlich, an was es fehlt. Homogenität im Songwriting und überzeugende Musiker. Nett gespielt ja, aber leider nicht mehr als Durchschnitt. Und die Vocals, sorry...klingen mehr erzwungen als repräsentativ. Irgendwie geht dies gar nicht.
„Nailed to the Cross“ wirkt danach etwas besser, aber Leute, das sind nie und nimmer echte Drums.
Auch wenn der Bass schön brät...es hört sich eher im Studio zusammengebastelt und nicht mit echten Musikern eingespielt an. Bis auf die Gitarrenarbeit. Hier macht man eigentlich nichts verkehrt, überragend ist diese aber auch nicht.
Immer wenn man schneller auftritt, wie beispielsweise bei „Morning Star“ kann man durchaus Momente auffahren, die einen Aha-Effekt auslösen. Hier wandelt man nämlich durchaus auf Metal Church Pfaden und dies ist immer einer Aufmerksamkeit wert. Leider schrubbt sich die Gitarre immer mal unzweckmäßig wirr den Hintern ab, weniger wäre hier oft mehr. Csabas Gesang kann besser punkten, ufert aber auch zu sehr aus und klingt im Nachhall wie jemand, der Zahnschmerzen hat.
Ab und an wird das Tempo stärker gedrosselt und diverse Heavy Rock Themen zitiert („Hellraiser“, „Black Sun“), am meisten überzeugen kann aber der Titelsong „Free Nation“, und der kommt allerdings erst ganz zum Schluß. Hier hat sich ein durchaus schöner Refrain eingeschlichen, der Spaß macht.
Also...bei allem was Csaba in letzter Zeit herausgebracht hat, ist Metal Machine sicherlich das Uninteressanteste. Es wirkt bei allem Können, das immer mal wieder aufblitzt wie eine Plastikproduktion, was die Vermutung zulässt, daß hier mehr der Computer am Werk war, als Fleisch und Blut. Fans von Traditionsmetall mit Priest Schlagseite können ja mal reinhören.
Meiner Meinung nach läuft Csaba langsam Gefahr, bei all den Projekten seinen guten Ruf auf's Spiel zu setzen. Und das wäre schade.
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