MINDMAZE - Back from the Edge

 

Nur anderthalb Jahre nach ihrem Debüt legen die Amis von MindMaze um die Geschwister Jeff und Sarah Teets ihr zweites Album „Back from the Edge“ nach.

Mit einer Akustikgitarre wird der Opener, der zugleich auch der Titeltrack ist, eingeleitet, bevor er in MindMaze-typischer Manier druck- und powervoll loslegt. Sarahs kraftvolle Stimme thront über allem und verleiht diesem Song das gewisse Etwas. Ein starker Einstieg ins Album.

Mit „Through the Open Door“ rennen MindMaze zwar keine offenen Türen ein, können aber gewiss die eine oder andere Tür zu den Herzen ihrer Fans öffnen und sogar neue gewinnen. Gutes Riffing, eingängiger Refrain und ein Rhythmus, der es jedem geneigten Metalfan schwer macht, ruhig sitzen zu bleiben.

Symphony-X-lastig geht es mit „Moment of Flight“ weiter. Jeff rifft sich in bester Michael Romeo-Manier durch den Song und auch stimmlich steht Sarah Russel Allen in nichts nach. Zudem bildet die Rhythmussektion um Basser Mike LePond und Drummer Kalin Schweizerhof ein solides Fundament.

„Dreamwalker“ bildet die erste „Single“ der Band, die schon vor erscheinen des Albums auf deren Facebookseite veröffentlicht wurde. Ein straighter Rocker, der keine Gefangenen macht, hier wird von der ersten bis zur letzten Sekunde Vollgas gegeben und gerockt, was das Zeug hält. Killersong!

Ein Pianointro, langsamer Spannungsaufbau? Das kann nur ein (Metal)Epos werden. „The Machine Stops“ macht da weiter, wo „Dark City (Dreaming this Life)“ vom letzten Album aufgehört hat: Hymnenhafter Refrain, tolle Soli und zehn Minuten voller Spielfreude, die trotz der Länge des Stücks keine Längen aufkommen lässt.

Es folgt mit „Consequence of Choice“ ein Song, der dem geneigten Headbanger keine Pause gönnt und langsam für Nackenschmerzen sorgt. Melodisch, heavy und voll auf die Zwölf. Ein Song, der bei Konzerten sicher für Stimmung sorgen wird. Wer bei diesem Song noch still sitzen kann, ist entweder gelähmt oder tot.

Weiter geht es mit „End of Eternity“, der teilweise gesanglich an Pink erinnert.  Nur, dass der Song natürlich härter ausfällt. Im Mittelteil wird das bis dato härteste Solo der noch jungen Bandgeschichte aufgeboten und der Refrain geht sofort ins Ohr und durch den Mund wieder heraus. Mitsingfaktor 10!

Abgeschlossen wird das Album vom zweiten Teil von „Destiny calls“. Eine Hymne, die alles bietet, was das (Metal)Herz begehrt. Riffs, mehrstimmiger Gesang, noch mehr Riffs und Soli, die ihresgleichen suchen. Also Luftgitarre raus, Poserhaltung annehmen und fertig machen zum Mitriffen! Und wie schon beim ersten Teil, packt Sarah auch hier ihre Querflöte aus und bringt uns die Flötentöne bei.

Mit „Back from the Edge“ ist MindMaze ein gelungener Nachfolger zu „Mask of Lies“ gelungen. Spieltechnisch waren sie schon auf ihrem Debut bärenstark, aber kompositorisch haben sie nochmal eine Schippe draufgelegt, sind aber noch nicht an ihrem Limit angekommen. Vielleicht schaffen es MindMaze auf dem nächsten Album ihr ganzes Potential auszuschöpfen und in die richtigen Bahnen zu lenken.

 

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