MIRROR - Mirror
Spieglein, Spieglein an der Wand....was gibt es Neues aus....ja, welchem Land eigentlich ? Ich würde jetzt einfach mal sagen, aus England. Denn Mirror, so der Name der Band, sind das Baby von Tas Danazoglou (Electric Wizard, Satan's Wrath). Außerdem wurde das Debut, auch „Mirror“ betitelt, in London in den Orgone Studios aufgenommen. Auf der anderen Seite hat man mit Gitarrist Matt Olivo einen Ami in den Reihen, der zu den Mitbegründern der Grindcore Legende Repulsion gehört.
Aber keine Angst, mit Grindcore haben Mirror nichts am Hut. Das Beiblatt spricht eher von Occult Heavy Metal, basierend in den 80ern, respektive der NWOBHM. Und musikalisch liegt man in dieser Richtung auch nicht falsch. Dabei sollte man sich aber zuallererst von dem Coverartwork im Retro Rock Look nicht abschrecken lassen. Denn mit den ganzen psychedelic, stonerverliebten Urzeitrockern, die wie Pilze nach wie vor aus dem musikalischen Nährboden schießen, haben Mirror eher nichts zu tun.
Auffallend bereits im Opener „Mirror“ ist der Gesang von Jimmy Mavromatis, der recht hoch und klar rüberkommt. Manchesmal mit kleiner Ozzy-Note oder auch mit Rainbow-Vibes in der Stimme, kann der Sänger angenehm überzeugen. Auch die Gitarrenperformance erinnert ein wenig an Rainbow, fährt aber in härteren Momenten eher die Angel Witch/Iron Maiden-Schiene. Sehr erdig das Ganze und das Gehörte läuft sofort gut rein.
Das ändert sich auch bei den restlichen Songs nicht. Nach einer „Hänschen-Klein-Ging-Allein“-Gitarreneröffnung hat „Curse of the Gypsy“ danach etwas von älteren Saxon, garniert mit high pitched screams vom Feinsten. Aber auch doomigere Seiten werden offenbart, wie bei „Year of the Red Moon“. Hier operieren Mirror schleppender, mit elegischen Gitarren und erstmals mit dem Einsatz einer Hammond Orgel, was einen etwas sakralen Touch erzeugt. Auch alte Maiden schimmern immer mal wieder durch. Besonders, wenn die Rhythmusgitarre zu galoppieren anfängt, wie bei „Galleon“.
Die Orgel an sich (meist im Hammond Bereich) gehört nun zum Sound von Mirror dazu. Klar, daß ein Song wie „Heavy King“ dadurch ein paar Deep Purple Erinnerungen wachruft. Klasse, nebenbei bemerkt, ist der mehrstimmige Refrain.
Bei „Cloak Of A Thousand Secrets“ kommen gar die ollen Scorpions mit ins Spiel. Ein melodischer, mehrstimmiger Refrain plus tolles Gitarrensolo spielen hierbei der Band in die Karten.
Nach einem 1-minütigen Instrumental („Orion's Sword“) inklusive sphärischen Keyboards, kommt zum Schluß mit „Elysian“ auch noch wahre Epik dazu. Doomiger Beginn, Orgel, Maiden-Twin-Leads steigern sich zu einem mystischen, schleppenden Zwischenpart, bevor der Song zum Ende hin ruhig ausklingt.
Mirror verarbeiten in ihrem Sound viele Vorbilder aus den 80er Jahren. Rainbow, Deep Purple, Black Sabbath, Scorpions und Angel Witch, nur um ein paar zu nennen. Daher sei das Debut auch der Zielgruppe, welche diesen Bands schon immer was abgwinnen konnte, ans Herz gelegt. Mirror sind musikalisch, sowie gesangstechnisch voll auf der Höhe und hätten sicherlich auch in der Zeit Anfang der 80er bzw. in der NWOBHM eine gute Rolle gespielt. Schön, daß es noch Bewahrer dieses Sounds gibt, der meiner Meinung nach immer noch eine absolute Berechtigung in der Musikszene hat, da zeitlos. Mirror spiegeln dies beeindruckend wieder.
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