NERGARD - Memorial for a Wish
In den letzten Jahren wurden eine Menge Rock/Metalopern veröffentlicht. Nun meinte ein 25-jähriger Norweger ebenfalls eine veröffentlichen zu müssen. Doch Andreas Nergard wählte als Thema nicht eine Fantasy-Geschichte, wie allgemein üblich, sondern eine sehr realitätsnahe Erzählung: Ein junger Ire wird im Jahr 1890 zu Unrecht zu einer zwanzigjährigen Haftstrafe verurteilt, weil er angeblich einen Einbruch begangen haben soll. Nach der Haft erfährt er, dass seine damals schwangere Frau bei der Geburt gestorben ist und seine Freunde haben sich auch von ihm abgewandt. Am Ende kann er das Leben nicht mehr ertragen und begeht Selbstmord. So viel zur Geschichte.
Und auch musikalisch geht er andere Wege. „Memorial for a wish“ ist weder so hart und metallisch wie Avantasia noch so progressiv wie Ayreon. Das Album geht eher in die Richtung von Nikolo Kotzev. Melodischer Hardrock, hauptsächlich im Midtempobereich gehalten, aber auch mit balladesken Parts und ohne überflüssigen Bombast. Und natürlich hat sich Nergard auch erstklassige Sänger wie Ralf Scheepers, Göran Edman oder David Reece ins Boot geholt. Alle beteiligten Musiker und Sänger geben ihr Bestes und sorgen dafür, dass „Memorial for a wish“ es durchaus mit den Alben der Branchenführer aufnehmen kann. Natürlich sollte das Album als Ganzes gehört werden, wie es bei solch komplexen Werken üblich ist. Denn nur im Gesamtkontext entfalten die Titel ihre volle Wirkung. Ein Muss für alle Rock- und Metalopern-Fans aber auch für alle, die einfach nur gute Musik hören und sich damit auseinandersetzen wollen.
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