OCTANIC - The Mask Of Hypocrisy
Octanic sind eine Modern Metal /Melo Death Band aus Adelaide/Australien. Viel ist über diese Band bisher nicht bekannt, kein Wunder legt man mit „The Mask of Hypocrisy“ auch erst das Albumdebut vor. Octanic wurden in der Vergangenheit, lt. Labelinfo, mit Bands wie Children of Bodom, Soilwork, Dark Tranquillity und In Flames verglichen, aber diese Namen tauchen bei Melo Death Bands ja meistens auf.
Ganz so weit hergeholt sind diese Vergleiche aber nicht. Einen großen Unterschied gibt es aber: Die Australier unterlegen ihre Songs mit vielen symphonischen Einlagen, was die Musik etwas in ein andere Richtung lenkt, als erst vermutet.
So sieht man sich schon im Opener „Aeternus Imperium“ mit einer heftigen Riffattacke konfrontiert, die mit symphonischen Klängen ausgeschmückt werden. Der Gesang ist Standard. Das bedeutet, das Sänger Jay Sheperdson Melodic Death-typisch zwischen heftigem Gebrüll und Clean Gesang abwechselt. Das ewige Gut gegen Böse Thema eben. Eine virtuose Gitarreneinlage lenkt dann den Song doch etwas in die Children of Bodom Richtung. Plötzlich stoppt das Lied, man bereitet sich auf das nächste vor, da fängts nochmal mit melodischen Rhythmen an und endet mit Chören. Interessanter Song auf jeden Fall !
Auch „King For A Day“ schlägt in eine ähnliche Kerbe, besitzt einen äußerst coolen Refrain und lässt zum Ende hin mit diversen Synthie-Spielereien aufhorchen.
Es gibt aber leider auch aus meiner Sicht Ärgerliches zu vermelden. So schlagen „Addict“ und das abschließende „The Devil Pays Higher“ voll in die abgehalfterte New Metal Schiene. Ersteres verleitet nach einem Klaviereinstieg zur Hüpfeinlage, die Vocals verheddern sich in typischen Modern Metal Unwichtigkeiten. Auch „Pariah“ ist vom Aufbau her ähnlich und kann alles andere als überzeugen.
Octanic möchten sich anscheinend nicht auf eigene Trademarks festlegen. Bei „Deadworld“ gibt’s erst Sirenen, bevor man symphonisch einsteigt und heftigen, garstigen Vocals zum Ende hin noch männlichen Operngesang entgegensetzt. Auch das Tempo variiert von Song zu Song. „Fear The Reaper“ liefert mit Schnelligkeit ab, „Purging The Maelstrom“ dagegen verliert sich in Midtempo mit melodischen Gitarren.
Octanic gehen auf „The Mask of Hypocrisy“ sehr ambitioniert zu Werke, verheddern sich aber in zu vielen aufgesetzten Sounds und liefern zudem mindestens drei musikalische Totalausfälle. Die Ansätze sind dennoch nicht schlecht, auch wenn das ein oder andere Mal wohl die Technik dem musikalischen Können vorgezogen wurde (klingt oft nach Drumcomputer !!). Auch der ewige Zwiegesang zwischen Gebrüll und weinerlichem Cleangesang ist alles andere als neu und erzeugt keinen Aha-Effekt mehr heutzutage.
Weniger wäre mehr gewesen. Octanic sollten sich auf eine Richtung einigen, dann könnte in Zukunft mehr daraus werden. So bleibt ein Sparten-Album, welches die Zielgruppe der oben genannten Bands durchaus mal antesten kann. Auch das Artwork mit der Gasmaske und der Endzeitatmosphäre wirkt stimmig. Ein Album also mit Licht und Schatten.
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