PAINFUL - Imagines Pestis
Painful sind eine Black-/Death-Band aus Süddeutschland, die bereits zwei Alben herausgebracht hat. Das letzte ist allerdings schon 6 Jahre her, so daß das neue Album „Imagines Pestis“ praktisch wie aus dem Nichts erschienen ist.
Wenn man aber bedenkt, daß Painful für dieses Album ein Konzept ausarbeiten wollten und dies nun auch getan haben, relativiert dies den langen Zeitraum zwischen den Alben wieder. Thematisch setzt man sich, man könnte es anhand des Albumtitels schon vermuten, mit dem Schwarzen Tod, also der Pest auseinander, die von 1347 bis 1353 ungefähr 25 Millionen Menschen hinraffte. Die Band hat sich so sehr mit dieser Materie auseinandergesetzt, daß fast ein ganzes Buch über diese Thematik entstanden ist. Auch das Booklet der CD ist wie ein Buch in alter Schrift aufgemacht. Sehr stilvoll.
Musikalisch gehen Painful nach wie vor ihrer Leidenschaft für Black-/Death Metal nach. Sehr atmosphärisch und unheilvoll läutet dir Truppe das Album mit „Imagines Pestis“ ein. Glockegeläut, Kettengeräusche, Krähengekrächze und alles was so dazugehört. Danach geht’s mit „Black Death“ dann auch gleich in die richtige Richtung ab. Black Metal Geschepper, perverser Keifgesang im Duett mit dunklen Growls von Sänger Krev, sowie Midtempo-Parts offerieren Sounds der derberen Art und zeugen von Gewalt und Kälte.
Bei „Blood of my Blood“ beginnt's dagegen langsamer und steigert sich stetig und spannend. Gute Riffs überzeugen ebenso wie manche hohen Screams, die man auch von Dani Filth so kennt. Der Song klingt ruhig aus, Part des Konzepts sozusagen.
Erwähnt werden muß unbedingt auch der „Engelmacher (the abortionist)“. Klasse Gitarrenarbeit im Midtempobereich wird gefolgt von einem schleppenden Zwischenpart und epischen Gitarrenmomenten. Aber immer mit dem biestigen Gekeife und donnernden Growls versehen.
Großartige Schlenker nach oben oder unten gibt es nicht. Die Songs ähneln sich alle in gewisser Weise, lediglich mit dem Tempo wird varriert. So ertönen Blastbeats, welche an nächster Stelle gediegeneren Rock-Drums weichen müssen. Ähnlich die Gitarrenparts, mal griffig und halbmelodisch, dann wieder eher sägend und blackmetal-typisch eher kalt
Kleine Spielereien wie Blitz und Donner zu Beginn von „Death and Despair“gehören auch dazu, immerhin haben wir es ja mit einem Konzeptalbum zu tun. Der Song an sich hat bedingt durch die Gitarren irgendwie einen leichten Satyricon Touch.
Painful haben mit „Imagines Pestis“ ein interessantes Album geschaffen, welches in der Schnittmenge von Black – u. Deathmetal durchaus seine Reize hat und mit dem Konzept über die Pest sicherlich ein hervorragendes Thema für diese Art von Musik beinhaltet. Zwar lässt die Spannuung im Verlaufe des Albums nach, da hätte das ein oder andere Break mehr sicherlich gut getan, aber auf gesamte Sicht, kann sich das Album schon sehen lassen und rechtfertigt durchaus die lange Wartezeit. Übrigens hatte bei der Produktion Axel Krull von Atrocitiy seine Finger mit im Spiel, was sich in einem famosen Sound wiederspiegelt. Da man stilistisch etwas zwischen den Stühlen sitzt, bleibt abzuwarten, wie das Publikum diesen Pesthauch aufnimmt.
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