PHIL CAMPBELL AND THE BASTARD SONS - Same (EP)

Der Waliser Philipp Campbell ist natürlich bekannt durch seine mehr als 30-jährige Zugehörigkeit zur legendären Combo Motörhead, deren genialer Gitarrist er darstellte. Viele Hits der Band um den Ende des letzten Jahres verstorbenen Lemmy gingen auf das Konto von Campbell und er prägte die Band in nicht unerheblichem Maße mit. Nun, Motörhead sind nach dem Ableben von Lemmy nicht mehr. Nichtsdestotrotz geht die Reise von Phil Campbell weiter.

Und zwar mit seiner neuen, eigenen Truppe Phil Campbell and the Bastard Sons. Der Name macht schon deswegen Sinn, da seine drei Söhne Todd (guitars), Dane (drums) und Tyla (bass) in der Band mitwirken. Um nicht gar zu familiär zu wirken hat man sich die Dienste des relativ unbekannten Sängers Neil Starr gesichert, der normalerweise in der walisischen Band Attack ! Attack! (falls die jemand kennt) performt.  

Nach etlichen Auftritten, unter anderem einem überzeugenden beim letzen Wacken Festival, schmeisst die Truppe jetzt ihre erst, selbstbetitelte EP in den Ring.

Natürlich kann Phil Campbell seine Wurzeln nicht verleugnen und so brettert die Band mit dem Opener „Big Mouth“ gleich erdig und lässig los. Um den Kritikern gleich den Wind aus den Segeln zu nehmen....nein, Phil Campbell and the Bastard Sons klingt nicht wie Motörhead, sondern trotz rustikaler Spielart eher klassisch rockend mit den nötigen Dreck unter der Haube.

„Spiders“ beinhalten Spuren des harten Street-Blues, gitarrentechnisch immer federführend durch die bekannte Spielart von Campbell himself. Sänger Neil macht eine super Figur. Er klingt recht rauh aber hoch und besitzt genau die richtige Stimmfärbung für diese Musikart. Die Bastard Sons klampfen und rocken sich auf traditionelle Weise durch diese EP. „Take Aim“ geht schnell von statten und „No Turning Back“ hat ihn dann doch, den Motörhead-Einfluss, zumindest am Anfang.  

Dennoch wirkt die Band nicht zuletzt aufgrund des Gesangs sehr eigenständig, abgezockt und spielfreudig. Aus dem Rahmen fällt hier lediglich der letzte Song „Life in Space“. Ein mit Akkustik-Gitarre und Mundharmonika aufgeppeter Country-Rock Song der gehobenen Klasse. Wirkt zwar irgendwie fremd für diese EP, hat aber dennoch seinen Reiz.

Phil, seine Jungs und Neil haben eine famose Leistung abgeliefert, auch wenn's erst einmal „nur“ eine EP geworden ist und die 5 Songs rasend schnell vorbei sind. Aber das ist ein Beweis dafür, daß die Songs ins Ohr gehen, handwerklich garanitert oberste Klasse darstellen und somit die Zeit vergeht wie im Flug. Toller Auftakt für eine hoffentlich länger anhaltende Kooperation aus dem Schatten Motörhead's heraus.


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