PURPLE HILL WITCH - Purple Hill Witch

Aus Oslo/Norwegen kommen die Sabbath-Likes Purple Hill Witch. Die Band existiert erst seit ca. 3 Jahren und ist außerhalb der Landesgrenzen bisher noch wenig in Erscheinung getreten. Auftritte mit Lord Vicar hier die Ausnahme.  

Dies soll sich nun mit dem selbstbetitelten Debut ändern. Sieben Songs die den Spirit von Black Sabbath in den Anfangstagen, aber auch von Bands wie Pentagram oder Witchfinder General atmen.

Und das Trio macht dies wirklich nicht schlecht. Bereits im Opener „Queen of the Hill“ verknüpft man doomige Schwere und zähflüssige Parts mit psychedelischen Elementen. Die Vocals von Kristian (der zudem als Gitarrist fungiert) sind mit ordentlich Hall unterlegt, so daß zwar eine gewisse Ähnlichkeit mit dem jungen Ozzy nicht zu leugnen ist, aber doch angenehm taufrisch wirkt. Natürlich kann man einen Iommi nicht hundertprozentig imitieren, aber man wird wirklich angenehm in die 70er Jahre zurückversetzt.

Immer wieder werden zudem spacige, irrwitzige Gitarrenparts integriert. Man höre nur beispielsweise „Astral Booze“. Der Name spricht für sich selbst. Kristian intoniert meist in der gleichen Stimmlage, mit den angesprochenen Ozzy-Höhen, ohne große Ausschweife nach oben oder nach unten. Mal abgesehen von charakteristischen kurzen Screams.

Die Gitarrensoli klingen teilweise recht unsauber gespielt, was aber bei dem Sound dazugehört und somit wenig störend wirkt. Das Schlagzeug hat meist nur unterstützenden Charakter ohne sich groß in den Vordergrund zu spielen.

Das schwer aus den Boxen wabernde Instrumental „Karmanjaka“ sowie die pure Sabbath Hommage „The Landing“ laden ein abzutauchen in Klangwelten, die schon vor 40 Jahren zur Einnahme von bewußtseinserweiternden Substanzen verleitete und man barfuß mit umgedrehten Kreuzen um den Hals vor der Bühne seinen groovenden Helden huldigte.  

Mit dem abschließenden Titelsong holt man dann nochmals zum 11-minütigen Doom Rundumschlag aus. Hier wird nochmal alles geboten, was man über legendären Doom wissen muß. Verfeinert wird der Longtrack mit einem etwas verträumt wirkenden, ruhigen Zwischenpart.

Vielleicht etwas zu sehr in die Länge gezogen, kann man diesen Song durchaus dafür verwenden, die Musik von Purple Hill Witch zu erklären.

Läßt man mal außer Acht, daß es in grauer Vorzeit bereits Bands gab (gibt), die mit genau diesem Sound Musikgeschichte geschrieben haben und es teilweise auch zu Weltruhm brachten, erhält man mit dem Debut dieser jungen Osloer Band ein feines Album, welches dem Hörer die Zeit näher bringt, die allgemein als die Geburtsstunde des Heavy Metal gilt bzw. die den Hörer angenehm an diese Zeit zurückerinnert. Verfeinert mit manchen Versatzstücken aus der 80er Psychedelic Phase damals einschlägiger Bands ist dieses Album ein einziger Groove.

Was fehlt ist der ein oder andere „Hit“, der einen an das Album im Nachhinein erinnern lässt.

Man wird mit solcher Musik heute keinen Durchbruch mehr erzielen können, aber ich denke, das will die Band auch nicht.

Nostalgisch angehauchte Freunde von Bands wie Black Sabbath, Pentagram, aber auch an vergangene Sounds interessierte junge Leute können sich bedenkenlos dieses Debut abgreifen.

Tolles Debut, wenngleich natürlich nicht sehr innovativ. 

 

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