RAISE HELL - Written In Blood
Neun Jahre hat es gedauert bis Raise Hell ihr sechstes Studioalbum veröffentlichen. Am 21. August 2015 ist es endlich soweit, dann erscheint das langerwartete Written In Blood.
Raise Hell sind zurück, mit neuem Line Up und neuem Album!
Raise Hell machen schon zu Beginn ihres neuen Albums ihren Namen zum Programm: mit harten, schnellen Gitarrenriffs und dem rauen Gesang des Sängers Jimmy Fjällendahl hat man tatsächlich das Gefühl, die Jungs versuchen die Hölle in Bewegung zu setzen. Und ja, nicht nur die Hölle, auch dem Zuhörer fällt es schwer bei diesem grandiosen Opener still zu sitzen. Der Gitarrensound ist schön angezerrt und harmoniert perfekt mit den Screams des Sängers. Was wir hier im ersten Song zu hören bekommen ist nur der Vorreiter eines bombastischen, thrashigen, energiegeladenen Albums.
Auch bei "Six Feet Under" legen sich die vier Musiker aus Schweden mächtig ins Zeug. Recht düster kommt der Song daher und überzeugt durch seine Tempowechsel zwischen tragenden, fast Doom-Metal-ähnlichen Klängen und schnellen Thrash-Metal-Riffs. Genau wie beim Opener spürt man hier deutlich die Energie und Spielfreude der 4 Mannen. Und auch hier stimmt einfach alles, da bleiben keine Wünsche offen.
In "Fallen Domination" dominieren vor allem die Double Bass zusammen mit eher eingängigen Gitarren und aggressiven Vocals.. Auch der relativ ruhige Mittelteil des Liedes unterstreicht die eher düstere Grundstimmung des Albums. Gegen Ende wird nochmal an Tempo zugelegt und lässt den Zuhörer zum Schluss nochmal die Option zum Headbangen und rundet den Song somit nochmal mit ein paar schreddernden Riffs ab.
Auch bei "Demon Mind" ist Headbangen angesagt: ein solider Midtempo Song mit, wie der Titel uns schon verrät, dämonischen Screams und einem tragenden Refrain. Im Vergleich zu den anderen Liedern ist dieser Song relativ simpel und eingängig gestrickt, was jedoch nicht als Nachteil angerechnet werden muss, sondern eher als willkommene Abwechslung zu den ansonsten sehr ausgefeilten Songstrukturen.
Ein wenig melodischer kommt "A Blackened Resurrection" daher. Hier muss man vor allem die überragenden Screams des Sängers hervorheben. Wahrlich facettenreich vermag er seinen gutturalen „Gesang“ zu gestalten und man ist fast dazu verleitet, den Refrain mitzusingen, wenn denn möglich. Wahrscheinlich der am leichtesten zugängliche Song des Albums.
"The Bell of the Reaper" lässt uns anfangs glauben, es handle sich hier um eine Ballade. Doch werden wir eines besseren belehrt: nach kurzem ruhigen Intro entwickelt sich das Lied zu einem soliden Metal-Song. Auch wenn er zwischendurch sehr starke Momente hat, fehlt ihm jedoch hier und da ein wenig die dynamische Power, mit denen seine Vorgänger bisher so überzeugt haben. Nichtsdestotrotz eine gute Nummer, die ein paar Anläufe braucht, um vollständig beim Hörer zu zünden.
"We Arise" tröstet uns allerdings sofort über den ein oder anderen schwachen Moment hinweg. Hier ist wieder volles Tempo angesagt, kraftvolle Riffs, gewaltige Screams und mitreißende Drum-Beats. Eine starke Nummer, in der die Schweden all ihre gebündelte Power zusammengesteckt haben.
Mit "Thank You God" stellen wir uns die Frage, ob es sich hierbei nun diesmal wirklich um die vermutete Ballade handelt, oder ob wir wieder einer anfänglichen Täuschung unterliegen. Und tatsächlich werden wir abermals in die Irre geleitet. "Thank You God" ist zwar keine wirkliche Ballade, besitzt aber immerhin neben den schnelleren Strophen einen tragenden Refrain. Auch hier benötigt der Hörer ein paar Anläufe, um sich in den Song einzufinden.
Weiter geht es mit einem weiteren starken Song: "In Cold Blood" kommt sehr aggressiv daher, was vor allem im Refrain offensichtlich wird. Perfekt zum Headbangen und Mitsingen, könnte dieses Lied sicher auch Live die Zuschauer überzeugen.
"Final Hour" – das letzte Lied des Albums – überzeugt mit einem starken Intro und einer noch stärkeren Strophe. Zum Abschluss gibt es nochmal die volle Ladung Thrash-Metal mit ordentlich Double Bass und einem gewaltigen Refrain. Nur am Ende hätte man sich wohl einen etwas runderen Schluss gewünscht.
Fazit:
Raise Hell liefern mit Written In Blood ein starkes Album ab, bei dem man förmlich die Luft vor strotzender Energie knistern spürt. Hier und da lässt dieser Energiestrom zwar etwas nach, doch betrachtet man das Werk als ein Ganzes, überzeugt Written In Blood sowohl auf Ebene des Songwritings als auch Spieltechnisch auf ganzer Linie. Für Fans der härteren Klänge auf jedenfall zu empfehlen!
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