SAILLE - Eldritch


Saille aus Belgien spielen Black Metal....atomsphärischen Black Metal, symphonischen Black Metal. Ok, soweit die Info.

Dementsprechend geht der Sechser auf „Eldritch“, dem bereits dritten Album, zu Werke. Nach einminütigem Intro geht bei „Emerald“ bereits die blackmetal-typische Raserei ab. Unterbrochen von vielen Breaks symphonischen Inhalts und Chören. Das Tempo wird variiert, immer mal wieder kurz vom Gas gegangen. Dennie Grondelaers keift brauchbar ohne wirklich weh zu tun, hängen bleibt bei dem Song aber nicht sonderlich viel.  

Auch bei „Walpurgis“ verbindet man eiskalten, brachialen Black-Metal (fiesestes Gekeife inklusive) mit leichten Cradle of Filth-Elementen. Es regiert der Horror, für meinen Geschmack ist der Gesang ab und an zu brutal und damit wiederum wirkungsreduziert.

Interessanter dann „The Great God Pan“. Hier wird zum ersten Mal so etwas wie Struktur im Song hörbar. Spoken Word-Parts sorgen für Spannung, luftig verträumte Zwischenspiele für Abwechslung. Ein Mix zwischen Brutalität und Schönheit, so muß sogenannter symphonischer Black Metal sein. Ein Ausrufezeichen !

Schön mächtig wummert auch „Aklo“ aus den Boxen. Ein Hauch Watain ist zu vernehmen, der Gesang verzerrt und die Gitarren schön gegen den Strom schwimmend. Hintergründig soundtrack-artige Back-Keys bringen dann so etwas wie Atmosphäre zustande. Zweites Ausrufezeichen !

„Cold War“ danach ist eins....kalt ! Der Wind bläst, ein Mann spricht, schwermütig baut sich der Song mit traurigschönen musikalischen Weisen auf. Danach folgt das was kommen muß...obligatorisches Blackmetal Gewitter, bevor die Akkustische kurz unterbricht. Nicht schlecht gemacht, die ganz große Erhabenheit fehlt aber leider.  

Im Prinzip ändert sich auch bei den restlichen Songs nichts mehr großartig. Mal gibt’s Bläser zu hören („Eater of Worlds“) mal agiert im Hintergrund ein Gespenster-Piano („Red Death“). Wobei man sagen kann, daß gerade „Red Death“ aufgrund seiner druckvollen Riffs zu den besseren Songs des Albums gehört. Drittes Ausrufezeichen !

Somit hätten wir bei neun Songs drei Ausrufezeichen. Etwas wenig um in der Breite komplett überzeugen zu können. „Eldritch“ ist durchgängig hörenswert und auch die Instrumentalfraktion ist keinen Deut schlechter als andere Symphonic-/Atmospheric Blackmetal Bands. Der Knackpunkt ist die Nachhaltigkeit der Songs, wie es zum Beispiel halt Cradle of Filth verstehen, solche zu schreiben, auch wenn man dadurch die Black Metal Gemeinde schon immer polarisiert.  

Was bleibt ist ein gutklassiges Album, welchem man als geneigte Fan durchaus die Chance geben sollte. Mir persönlich fehlt hier der letzte Kick !


Bewertung: