SCARAB - Serpents of the Nile
Wenn sich eine Band Scarab nennt, das Album „Serpents of the Nile“ heißt und die Band zudem aus Kairo/Ägypten stammt, liegt es nahe, daß in die Musik orientalische Einflüsse integriert werden.
Die 2006 gegründete Death Metal Band veröffentlichte das Album bereits 2013 in Eigenregie, ViciSolum Productions bringt das Album 2015 erneut heraus und somit einer größerer Publikums-Schar näher.
Scarab, die 2009 auch schon das deutsche With Full Force Festival bespielten, präsentieren auf ihrem Zweitling teils überlange Songs, die an der 10 Minuten Marke kratzen. Und hier liegt leider auch der Hund begraben.
Durch diese Längen wird das Album eher zur zwiespältigen Angelegenheit. Zum Beispiel wird der nach einem erwartungsfrohen Intro („Calling Forth the Ancient Spirits of Kernet“) auflaufende 9-Minüter „Visions of a Blood River“ immer dann interessant, wenn die angesprochenen Middle East Passagen eingestreut werden. Dann bekommt der Song etwas Mächtiges, etwas Erhabenes und führt weg von dem Death Metal Einheitsbrei ohne große Höhepunkte. Leider sind diese orientalischen Merkmale viel zu selten zu hören und daher überwiegt bei der Länge die Ödnis. Ok...eine Wüste kann auch öde sein, aber diesen Umstand beherbergen leider die meisten Songs dieses Albums.
Die Growls von Sammy Sayed ähneln etwas Glen Benton von Deicide, also es gibt sicherlich schlechtere Referenzen, aber im Gesamtkontext reißt er das Ruder nicht wirklich herum.
Mal scheppern Blastbeat-Drums („The Spells of Coming Forth By Day“), mal haut man eine tolle Soundwand raus mit richtig brutaler Power („Serpents of the Nile“), der Großteil flutscht aber an einem vorbei, ohne den gewissen Aha-Effekt zu spüren. Dieser wäre sicher mit mehr orientalischem Anteil gegeben gewesen, so hat man es mit einem zwar nicht schlechtem, aber halt auch nicht überragendem Death Metal Album zu tun.
Ordentlich produziert hat das Album in melodischen Gitarren-Phasen durchaus seine Momente, kann aber an die Platzhirschen Nile und Melechesh zu keiner Zeit heranreichen.
Wenn man zudem überlegt, welche Pfunde in letzter Zeit die deutschen Death Metal Bands aufgefahren haben, ist doch ein großer Klassenunterschied erkennbar.
Gute Ansätze sind da.....alle ausbaufähig !!
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