SCARLETH - Break the Silence
„Break the silence“ ist das Debütalbum der 2005 gegründeten ukrainischen Band Scarleth. Geboten wird eine Mischung aus Power- und Symphonic-Metal mit Frauengesang.
Der Opener „Broken world“ überzeugt mit gutem Riffing und Tempowechseln. Sängerin Julia drückt mit ihrer angenehmen Rockstimme dem Song ihren Stempel auf und das Keyboard untermalt gekonnt die Gitarrenarbeit.
„Child of the forest“ beginnt mit einem kurzen Keyboardintro bevor der Song richtig loslegt. Die Rhythmussektion um Alexey und Sergey Frolov treibt ihn nach vorn und Gitarrist Victor zeigt, was er alles drauf hat. Im Mittelteil gibt es ein kurzes Duell zwischen Victor und Keyboarder Sergey Kovtun.
Ein erstes Highlight ist der Song „Crazy fever“ der mit einer rollenden Basslinie eingeleitet wird, gefolgt von einem kurzen Keyboardsolo. Julia singt wie eine Göttin und Sergey Kovtun liefert ein Solo ab, wie es Jens Johansson von Stratovarius nicht besser hätte machen können. Der beste Song auf dem Album.
Mit dem fast 10-Minütigen Epos „Shadow fades away“ geht es auf hohem Niveau weiter. Balladeske Strophen und hymnenhafte Refrains wechseln sich ab und Victor zelebriert ein gefühlvolles Gitarrensolo für das andere Gitarristen töten würden.
„Black tears“ ist eine gefühlvolle Ballade, die auf der Demo noch „Requiem for love“ hieß und dort auch auf russisch eingesungen wurde. Uriah Heep-artige „Aah aah aahs“ dominieren den Refrain und das Gefühlvolle Gittarenspiel geht unter die Haut.
Mit „In the abyss“ folgt eine Halbballade, die sich langsam in eine Rockhymne steigert und dabei das ganze Repertoire der Band in einem Song vereint. Getragen gesungene Strophen und mehrstimmiger Refrain zeichnen diesen Titel aus.
„World depends on you“ beginnt ebenfalls mit Keyboardklängen, steigert sich aber zum mit Abstand schnellsten und härtesten Song des Albums. Hier wird die Stille wirklich durchbrochen, so wie es der Albumtitel vermuten lässt.
Mit einer orientalisch angehauchten Flötensequenz beginnt „Flaming angel“, bevor ein pumpender Bass einsetzt. Julia singt teilweise im Stile eines arabischen Muezzins, passend zum orientalischen Flair des Songs.
Der Rausschmeißer „You’ll never die“ verkörpert das zweite Highlight auf „Break the silence“. Dieser Song hat alles, was ein Klassiker braucht, Ohrwurmriffs, Mitsingrefrain und eine Melodie, die einem nicht mehr aus dem Kopf geht sowie eine Sängerin in Hochform. Viel besser kann man einen Song nicht schreiben.
Der einzige Wermutstropfen ist, dass man der Sängerin deutlich anmerkt, dass Englisch nicht ihre Muttersprache ist. Man muss schon sehr genau hinhören oder im Booklet nachlesen, wenn man die Texte verstehen möchte. Ansonsten ist „Break the silence“ ein überragendes Debüt und besser als so manches aktuelle Album alteingesessener Metalbands.
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