SERENITY - Codex Atlanticus


Autor:  Rainer Kerber

Bewertung:  9 / 10

Tracklist:

  • Codex Atlanticus
  • Follow Me
  • Sprouts Of Terror
  • Iniquity
  • Reason
  • My Final Chapter
  • Caught In A Myth
  • Fate Of Light
  • The Perfect Woman
  • Spirit In The Flesh
  • The Order


VÖ:  29.01.2016

Label:  Napalm Records

2001 in Tirol gegründet, ist die Symphonic Metal Band Serenity inzwischen international aufgestellt, mit Musikern aus Österreich, Deutschland und Italien. Das erste stabile Lineup hatte sich aber erst 2004 zusammengefunden, u.a. mit dem Einstieg von Ausnahmesänger Georg Neuhauser. Nach zwei Demo-EP’s erschien im Jahre 2007 das erste Album “Words Untold & Dreams Unlived”. Mit “Codex Atlanticus” veröffentlicht die Band im 15. Jahr der Bandgeschichte ihr fünftes Album, ein Konzeptalbum über das Leben und Schaffen von Leonardo da Vinci.

Mit Cello-Klängen startet Titelsong und Intro “Codex Atlanticus”. Später setzt das Orchester ein und es sind die Vokalisen einer Frauenstimme zu hören. Ein bombastischer Einstieg in das Album. Zu “Follow Me” hat die Band ein Video produziert. Nach der Klaviereinleitung folgen druckvolle Orchesterklänge bevor die Rhythmusabteilung kraftvoll zuschlägt und Georg Neuhauser’s Gesang begleitet. Hier kann auch Neuzugang Christian Hermsdörfer zum ersten Mal sein Können unter Beweis stellen. “Sprouts Of Terror” rockt straight voran, Rhythmusgitarre und Gitarre treiben voran, die Orchestrierung sorgt für viel Epik. Dazu wahre Double Bass Gewitter. Im zweiten Teil ist ein Hammer-Gitarrensolo zu hören. Auch zu “Iniquity” wurde ein Video veröffentlicht, hier allerdings mit dem eingeblendeten Songtext. Nach einem einleitenden Glockenspiel setzt eine druckvolle Midtempo-Nummer ein. Der Bass pumpt, das Schlagzeug treibt und das Orchester liefert den epischen Rahmen. Beim Gesang wird die Instrumentierung zurückgenommen, eine großartige Power Metal Hymne.

Nach kurzer Piano-Einleitung geht auch “Reason” so richtig ab. Druckvolle Riffs und orchestrale Epik dominieren den Song. Und auch hier wieder geniale Gitarrenmelodien. Gegen Ende wird ruhiger Gesang vom Cello begleitet. “My Final Chapter” klingt wie ein keltischer Folksong, die Tin Wistle wird von Streichern und Chorussen begleitet. Der Gesang ist ruhig, das Schlagzeug stark zurückgenommen. Eine Powerballade mit Gänsehaut-Feeling. Wenn ich die Augen schließe, sehe ich die Weiten Irlands oder die schottischen Highlands vor mir. “Caught In A Myth” beginnt sehr mystisch mit Klangmalerei, bevor die Synthies einsetzen, gefolgt vom Schlagzeug und Orchester. Knallende Riffs begleiten den Gesang und bombastische Chorusse setzen ein. Eine weitere Power Metal Hymne.

Double Bass Attacken, Chorusse, knallende Riffs, so beginnt “Fate Of Light”, später ist ein melodischer eingängiger Refrain zu hören, unterlegt mit rhythmischem Schlagzeug, ein geradeaus rockender Song. Gegen Ende wird bei zurückgenommenen Tempo eine kurze Piano-Melodie eingestreut. Mit Klavier und einer “singenden” Gitarre startet dann “The Perfect Woman”. Nach einem druckvollen orchestralen Einstieg wird es dann ruhig, besinnlich. Zunächst nur vom Piano begleitet leitet der Gesang von Georg einen kurzen balladesken Teil ein. Später bewegt sich der Song zwischen Powerballade und Midtempo-Hymne. Als Duett-Partnerin ist hier Amanda Somerville zu hören. Für mich ist das einer der Höhepunkte des Albums. Dafür legt der Vierer bei “Spirit In The Flesh” wieder so richtig los, vorantreibender Double Bass, wunderschöne Melodien und knackige Riffs. Später wird das Tempo ein wenig herausgenommen und der Song knallt hymnisch aus den Kopfhörern. Der Rausschmeißer “The Order” rockt dann wieder geradeaus, ohne jedoch auf Bombast zu verzichten, dafür sorgen die Streicher, die über das treibende Schlagzeug gelegt wurden. Der Gesang ist dann wieder ruhiger und hymnisch. Und ganz zum Schluss ist kurz noch einmal ein gewaltiger Chorus zu hören, bevor eine schlichte Piano-Melodie den Song und das Album beendet.

Mit “Codex Atlanticus” ist Serenity erneut ein Meisterwerk des symphonischen Power Metal gelungen. Druckvolle Power Metal-Hymnen am laufenden Band. Als Ruhepol gibt es 1½ Balladen. Eindrucksvolle Orchestrierungen sorgen für viel Bombast ohne in’s Kitschige abzugleiten. Auch beim wiederholten Anhören wird es nicht langweilig, ein Album mit Suchtfaktor.

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