SKULLWINX - The Missions Of Heracles

Die Band, um die es hier geht, kommt vom Tegernsee. Und das vorliegende Album „The Missions of Heracles“ ist auch schon vom 2014, wenn ich das richtig sehe. Aber, die Band steht ab sofort erfreulicherweise unter der Schirmherrschaft von Markus Eck's Metalmessage, so daß sich ein Blick auf dieses Album auch im Jahr 2016 noch anbietet.

Dabei ist die Musik von Skullwinx alles andere als Easy Listening. Epic Speed Metal wird prognostiziert und bei einem Albumtitel wie „The Missions of Heracles“ sollte genug Geschichtsunterrichts-Material vorhanden sein, um Episches zu vertonen.

Natürlich fallen einem bei solchen Ansagen sofort Manilla Road ein und ähnlich kauzig geht es bei Skullwinx auch zu. Erzählerisch beginnt „Enemy Hera“, bevor man mit Speed Metal und Underground Sound loslegt. Nein, für technisch hochinteressierte Menschen, oder solche, die perfekte, aalglatte Produktionen bevorzugen, ist dieses Album nicht gedacht. Ähnlich knödelig wie die Stimme von Mark Shelton klingt auch der Gesang von Johannes Haller. In manchen Momenten erinnert er gar an Hansi Kürsch. Dies aber in abgespeckter Variante, denn mit dem Bombast Sound von Blind Guardian hat man mal gar nichts zu tun.  

Skullwinx geben einen Teufel darauf, sich an etwaige Sounds anzubiedern, sondern bleiben behende im muffigen, positiv altbackenen Terrain. Nicht immer geht es speedig zu, auch viele Midtempoparts oder Songs wie bei „Nemean Beast“ erinnern an teutonischen Metal der 80er. „Ceryneian Hind“ eröffnet beispielsweise mit einem typischen Running Wild Old School Riff. Hier wird’s dann aber zielstrebig schneller. Auch ein Midtempo-Stampfer wie „Erymanthian Boar“ zitiert hier und da deutsche Metalkunst aus den Mitt-Achtzigern.  

Klar, wenn's um Heracles geht, verirrt sich auch das ein oder andere olympische Zitat in die Songs, wie beim Beginn von „The Stymphalides“.  Bei diesem Song könnte zudem mancher Warlord schreien, und läge nicht ganz so verkehrt. Der Umschreibung Epic Speed Metal wird am ehesten „Horses of Diomedes“ gerecht. Schnelle Gitarrenlicks wechseln mit epischem Gesang ab und werden ab und an im Tempo unterbrochen. Mittendrin wird’s sogar ganz ruhig und akkustisch. Sehr emotional verarbeitet und spannend weitergeführt. „Unchain the Hero“ klinkt das Album sehr rhythmisch und melodisch aus.

Skullwinx bedienen eine sehr mutige Nische. Der Sound und die Musik ist ähnlich wie bei Manilla Road nicht jedermanns Geschmack. Aber damit ist man auch nicht einfach nur eine Band unter vielen. Daß es Liebhaber dieses Sounds gibt beweisen die gut besuchten Festivals Up the Hammers oder auch Keep It True Jahr für Jahr aufs Neue. Und das man sich beim Album an ein Konzept heranwagt zeugt ebenfalls von Selbstbewußtsein und dem Willen, sein Ding durchzuziehen.

Interessanter Newcomer, den man beobachten sollte. Die angesprochene Zielgruppe muß hier definitiv reinhören. Guter Auftakt !!


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