SOLACE OF REQUIEM - Casting Ruin


Ehrlich gesagt, es ist eine zwiespältige Angelegenheit, was die Amis von Solace of Requiem auf ihrem vierten Album „Casting Ruin“ bieten.

Black-/Death Metal ? - Ja. Technische Virtuosität ? - Ja. Gute Produktion ? - Ja. Songdienlichkeit und Wiedererkennungswert ? - eher Nein.

Die Songs sind, angefangen beim Opener „Defiling the Spectrum“, durchsetzt mit Blastparts, maschinengewehrartigen Gitarrensalven und einer kruden Mischung aus Keif-/Growlgesang von Jeff Sumrell. Dieser ist dann auch Haupt-Komponist der Songs. Und bei den Kompositionen benötigt man schon einiges an Stehvermögen.  

Höllisches Tempo, abgehackte Parts, mal ein kurzes Solo....zurück bleibt Stirnrunzeln und verbrannte Erde.

„Casting Ruin“ wirkt ebenfalls wie ein disharmonischer Hassbolzen. Es wird jeder noch so kleine Ansatz von Melodiösität zugetriggert. Die Band umschreibt den Sound auch mit dem Attribut episch. Wo sich diese Epik befindet, hab ich noch nicht herausgefunden. Desweiteren weiß ich nicht, ob die Störgeräusche zum Schluß des Songs eines technischen Defekts der Promo geschuldet, oder beabsichtigt sind. Denn diese Geräusche gehen nahtlos in „Soiling the Fields of Putritidy“ über und tauchen danach auch nicht mehr auf.  

Es wird munter drauflosgedroschen, die Tonleitern rauf und runter geschrubbt. Ab und zu mal kurz vom Gas gegangen, um die Growls besser einzufangen, findet man sich auch schon in keifender Raserei wieder.  

Sicherlich wird es Leute geben, die dieser Art von Musik viel abgewinnen können. Denn technisch haben es die Jungs alle drauf. Daß dabei die Songs an sich auf der Strecke bleiben, kann aber nicht verleugnet werden. Da ist man schon froh, mal einen melodischen Part, wie bei „Pools of Ablation“ zu hören. Oder das fast, aber nur fast gefühlvolle Abschluß-Instrumental „Bio-Alchemy“.

Solace of Requiem haben das Prädikat „Extreme Metal“ wahrlich verdient. Leuten, denen es nicht schnell und verschroben genug sein kann, finden hier wahrscheinlich Gefallen.  

Ich bin aber doch eher der Typ, wem der Song an sich im Vordergrund stehen muß und hier kann ich bei Solace of Requiem keine wirklich nachvollziehbare Songstruktur erkennen. Man kann natürlich jetzt sagen: „Mann, der Typ ist einfach nicht offen genug für solche Musik“. Mag sein, aber ein Urteil muß sich jeder selbst bilden. Technisch alles im grünen Bereich, aber reicht das ? 


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