SUNDER - Sunder
Ihr raucht irgendwelche Pilze ? Sonstige bewusstseinserweiternde Substanzen sind euch nicht unbekannt ? Ihr seid damals Ende der 60er/Anfang der 70er in der Zeit stecken geblieben ?
Dann...ja dann gibt es für euch hier das Debutalbum „Sunder“ von...ja...Sunder. Herausgebracht wurde dieses Album von Crusher Records, dem Label, welches auch schon Bands wie Horisont, Vidunder oder die Blues Pills entdeckt.
Aber Sunder sind keine Schweden, sondern Franzosen, die in früheren Jahren ihr Glück bereits unter dem Namen The Socks versucht haben.
Anders als die oben genannten Bands, liegt der Sound von Sunder nicht in den Mitte-End-Siebzigern, sondern eher im Stile der 60er Jahre. Alleine der oft mehrstimmige, mit Hall unterlegte Gesang belegt dies. Viele Bands benutzten genau dieses gesangliche Stilmittel, um die Vocals nicht zu flach wirken zu lassen. Dies war damals auch den limitierten Aufnahmemöglichkeiten geschuldet und so ähnelten sich viele Bands gesanglich damals sehr. Sunder klingen, als stammten sie aus der damaligen Zeit und auch der musikalische Sound klingt altbacken und angestaubt.
Der starke Einsatz des Mellotrons bringt unweigerlich psychedelische Klänge in den Sound mit ein und fuzzige Gitarren klingen alles andere als sauber gespielt. Dies ist natürlich gewollt, lässt aber nicht viel Spielraum für Abwechslung. Die ist meiner Meinung nach auch der Punkt, an dem viele Retro-Bands scheitern. Man ist zu sehr in den Sound gepresst, daß überraschende Ideen Mangelware bleiben. Horisont, die kürzlich ein famoses Album herausgebracht haben, sind dabei eine eher seltene Ausnahme.
So klingen Sunder auf ihrem Debut von vorne bis hinten gleich. Von „Deadly Flower“ bis zum abschließenden „Lucid Dreams“ könnte man nahezu jeden Song austauschen, ohne zu wissen, welcher Track gerade läuft.
Die Albumpromo spricht von einer kraftvollen Rhythmus-Abteilung. Also, kraftvoll ist hier so gut wie nix. Die Franzosen bemühen sich leidlich den antiquaren Sound so gut wie möglich zu imitieren, sind auch keine schlechten Musiker, aber es ist halt nur ein Imitat längst vergessener Zeiten.
Die Oldies unter uns bleiben bei den Originalen, die jüngeren können mit dem Sound eh nix anfangen. Somit wird es für Sunder schwer werden, die passende Zielgruppe zu erreichen. Leute, ich glaube die Retro-Welle ist am abflachen....
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