TAD MOROSE - Revenant
Ehrlich gesagt hatte ich diese Band nicht mehr auf dem Schirm, liegt der letzte Longplayer „Modus Vivendi“ bereits 10 Jahre zurück. Mit Urban Breed kehrte damals auch die markante Stimme der letzten Alben der Band den Rücken und der Rest der Mitglieder verlor sich gleichermaßen in gute, wenn auch weniger erfolgreiche Projekte, wie beispielsweise Inmoria. Jetzt ist man zurück mit einem neuen Album namens „Revenant“ und bereits das Albumcover, welches eher in die Richtung früherer Bloodbound tendiert, als noch in früheren Zeiten, als historische Motive im Fokus standen, kündigt etwaige Veränderungen an.
Fulminant startet man mit „Behind a Veil of Crying Souls“ in das Geschehen und es wird gleichwohl erkennbar, daß man eine eher straightere Powermetal-Linie fährt als die eher progressiv angehauchten Frühwerke. Doch wo beispielsweise Bloodbound etwas ins Kitschige abdriften bieten Tad Morose nach wie vor monströse Hooklines und mit ex-Steel Attack Sirene Ronny Hemlin hat man einen fantastischen Sänger in den Reihen, welcher zwar in meinen Augen Urban Breed nicht vergessen macht, aber genug Power und Eigenständigkeit besitzt, um voll punkten zu können. Und spätestens beim zweiten Song „Follow“ stellt man erfreut fest, welch fanstastische Refrains die Band nach wie vor zum Schreiben im Stande ist.
Alte Tad Morose Fans können beruhigt sein, es sind nach wie vor genug Momente alter Prägung im Sound der Band erhalten, man höre nur „Babylon“ oder „Ares“, welche durchaus auch auf einem der Vorgänger hätten stehen können und magische Augenblicke entfachen, die ein Zuhören einfach zum Genuss werden lassen.. Musikalisch ist man eh über jeden Zweifel erhaben, daran ändert auch „Revenant“ nichts.
Aufgrund der letzten Jahre gibt es, man möchte sagen zwangsläufig, auch Annäherungen an die beiden Inmoria Alben („Absence of Light“, „Gypsy“), zumindest für mich kein Rückschritt, sondern eher wohltuende Abwechslung und somit bleibt das Level konstant hoch.
Kurzum, „Revenant“ kann voll überzeugen. Der Spirit vergangener Tage ist durchaus noch zur Genüge vorhanden, wenn auch nicht mehr mit vollster Magie. Dafür verbindet man diese mit den in den letzten Jahren hinzugewonnenen Elementen der Side-Projekte. Dies alles ergibt eine äußerst schmackhafte Melange aus gottgegebenen Refrains, Musizieren der Extraklasse und Melodien, die so fast nur von Tad Morose stammen können. Sprich: Das Album ist erstklassig und trägt den Namen Tad Moros meiner Meinung nach völlig zu recht.
Tad Morose sind zurück – und die Freude darüber wird durch das Album mehr als nur bestätigt. Welcome Back !!
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