THARAPHITA - Ülestous

Tharaphita wurden 1993 als Solo Projekt von Sänger/Gitarrist Ank ins Leben gerufen. Aus den Aschen von Ancestral Damnation (falls die jemand kennen sollte)  gegründet, war die Band aus Estland ursprünglich wohl als reine Black Metal Combo geplant, entpuppte sich aber alsbald durch Pagan Elemente beeinflußt, wobei der estische Feuergott Tarapita, der aus Estland's größter Insel Saaremaa landete und welchem die Einwohner, die das große Feuer gesehen hatten, huldigten, eine große Rolle. Soweit zur Legende....

Anscheinend konnte man in der Vergangenheit bereits regional die Bühne mit Größen wie Paradise Lost, Hyporcrisy, Katatonia und auch Ensiferum teilen, was der Band in Estland selbst wohl einen gewissen Bekanntheitsgrad eingebracht hat. Möchte man meinen......

Ich kannte die Band zuvor nicht und ob mir Tharaphita mit ihrem neuen Album „Ülestous“ nachhaltig im Gedächtnis bleiben ? Ich bin zumindest skeptisch.

Die acht Song von „Ülestous“, dessen Coverartwort den Hauptkrater des Kaali See's zeigt, welcher vor tausenden von Jahren durch einen Meteoriteneinschlag geformt wurde, sind allesamt in der estischen Nationalsprache gehalten, was dem Finnischen nicht unähnlich ist. Aber dies spielt bei dem blackmetallischen Keifgesang von Ank keine große Rolle, denn verständlich ist der „Gesang“ ja sowieso eher selten.  

Was mich dann doch überrascht hat ist, daß der Folkanteil, der ja viele Paganmetal-Bands auszeichnet, hier eher spartanisch rüberkommt. Mal eine kurze Pipe-Einlage, mal kurz ein anderes folkiges Instrument...das war's.  

Die Songs an sich, deren Songtitel ich mir hier erspare, ähneln in ihrer Art oftmals neueren Satyricon und auch der Gesang von Ark besitzt eine gewisse Nähe zu Satyr.

Wie aber auch bei Satryricon bildet sich mir folgendes Problem:  Die Songs an sich sind ansprechend verarbeitet und jeder einzelne Song kann als gelungen angesehen werden, aber der Abwechslungsreichtum auf Albumlänge ist meist frappierend gering. Bei Tharaphita kommt hinzu, daß die Gitarren teilweise sehr unsauber aus den Boxen klingen und auch einzelne Hits, wie sie von Satyricon in der Vergangenheit fabriziert worden sind, irgendwie fehlen.

Black Metal Affinität, Herzblut-Keifgesang, etliche gelungene Hooklines.....alles ist vorhanden, aber in der Breite ist das leider etwas zu wenig. Am ehesten überzeugt noch „Luupainaja“ mit seinem schleppenden Einstieg und seinen Uuuhg's.  

Daß „Ülestous“ bei den Estonian Music Awards 2015 in der Kategorie Best Metal Band vorgeschlagen wurde, spricht nicht unbedingt für Klasse und musikalische Dichte des baltischen Staates.  

Versteht mich nicht falsch....schlecht ist das Album nicht und Black Metal Fans und insbesondere Satyricon Supporter können durchaus Gefallen an dem Album finden. Mir fehlt es etwas an Schmackes und Abwechslung. Einen kleinen Exotenbonus gibt’s dennoch....

Bewertung:

Kommentare: